Frieden, Forschung, Förderung – 20 Jahre DSF

Überblick: Die Entwicklung der DSF

Am 13. Oktober 2000 wurde die DSF durch den Bund als Stifterin ins Leben gerufen. Nun blickt sie auf 20 Jahre Forschungsförderung zurück. Viele neuere Entwicklungen heben die Bedeutung der DSF für das Forschungsfeld hervor.

Die Gründung

Als in den 1990er Jahren das politische und gesellschaftliche Interesse an den Erkenntnissen der Friedens- und Konfliktforschung infolge eskalierender Gewaltkonflikte deutlich anwuchs, suchte die damalige Bundesregierung nach einer Lösung für eine gezielte Forschungsförderung. Sie entschied sich für ein Modell, das die finanzielle und politische Unabhängigkeit der Förderung garantieren sollte: Eine kapitalgedeckte Stiftung bürgerlichen Rechts. Das Stiftungskapital in Höhe von rund 25,5 Millionen Euro stellte das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf Beschluss des Deutschen Bundestages zur Verfügung. Bei der Wahl des Stiftungssitzes erhielt die Friedensstadt Osnabrück den Zuschlag und dort fand im April 2001 die konstituierende Sitzung des Stiftungsrats statt. Die Mitglieder dieses obersten Entscheidungsorgans kamen aus der Bundesregierung, dem Deutschen Bundestag und aus der Wissenschaft. Seit 2004 berät der Wissenschaftliche Beirat die Stiftung bei der Umsetzung des Stiftungszwecks.

Die DSF als Einrichtung der Forschungsförderung

In den Anfangsjahren gelang es der Stiftung durch eine breit angelegte Forschungsförderung, den weiteren Auf- und Ausbau der Friedens- und Konfliktforschung zu unterstützten. Darüber hinaus konnte sie mit dem Sonderprogramm zur Struktur- und Nachwuchsförderung einen nachhaltigen Beitrag zur strukturellen Weiterentwicklung des Forschungsfeldes leisten, unter anderem durch ihre Anschubfinanzierungen für Masterstudiengänge und Stiftungsprofessuren. Auf diese erste Entwicklungsphase folgte seit 2011 ein Prozess der organisatorischen und inhaltlichen Neuaufstellung der DSF. Den ersten Schritt bildete 2013 die Umgestaltung des Förderkonzeptes, gefolgt von einer umfassenden Satzungsreform mit einer Neuordnung der Organisationsstruktur. Seit 2016 führt der neu eingerichtete Stiftungsvorstand, der sich mehrheitlich aus Wissenschaftler*innen zusammensetzt, die laufenden Geschäfte und trifft nahezu sämtliche Förderentscheidungen. Der Stiftungsrat beaufsichtigt den Vorstand und befasst sich mit grundsätzlichen Fragen der Stiftungsorganisation und Programmgestaltung.

Die Satzungsreform ermöglichte zudem eine Erweiterung des Förderangebots und der stiftungseigenen Aktivitäten. So richtete die DSF 2018 erstmals eine zusätzliche thematische Förderlinie ein, die sich in einer ersten Ausschreibung dem Thema „Neue Technologien“ widmete. Außerdem wurde die Unterstützung des Wissenstransfers in Politik und Gesellschaft als eine zentrale Aufgabe in den Stiftungszweck aufgenommen.

Neue Perspektiven

Aus der positiven Evaluierung durch den Wissenschaftsrat im Jahr 2019 könnten sich neue Perspektiven für die DSF entwickeln. Die Forderung nach einer besseren finanziellen Ausstattung hat erste Früchte hervorbracht: Der Bund unterstützt die Stiftung in den kommenden Jahren mit Zustiftungen und Zuwendungen, um vor dem Hintergrund der wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Frieden und Sicherheit den Ausbau der Forschungsförderung und des Wissenstransfers zu unterstützen. Offen bleibt bislang die Frage, ob auch eine nachhaltige Aufstockung des Stiftungsvermögens folgen wird, die ganz im Sinne des Gründungszwecks zu einer dauerhaften Sicherstellung einer unabhängigen Forschungsförderung durch die DSF führen würde.