Publikationen
Zum Tagunsbericht.
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahrzehnten wurde – oft unter dem Vorzeichen einer „Humanitären Intervention“ – von Einzelstaaten und Staatenbündnissen, mal mit und mal ohne Legitimation der UNO, in zahlreiche Konflikte eingegriffen. Dabei ging es manchmal darum, Gewalt zwischen Bevölkerungsteilen oder von Seiten einer autoritären Regierung gegen die eigene Bevölkerung zu verhindern. Manchmal sollte auch ein fragiler Staat (wieder) funktionsfähig gemacht werden, wobei gleichzeitig Demokratie und Frieden hergestellt werden sollten. Die Erfolgsbilanzen derartige Versuche fallen gemischt aus: Gewalt konnte manchmal unterbunden werden. Staatlichkeit nach den Vorstellungen der Intervenierenden stieß hingegen des Öfteren auf wenig Verständnis bei den Betroffenen. Demokratie und Frieden scheinen Ziele zu sein, die einander eher im Wege stehen als ergänzen. Dennoch verändern Interventionen die Gesellschaften, in deren Alltag sie eingreifen, vor allem dann, wenn fremde Truppen und Zivilberater von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen längere Zeit im Lande bleiben.
Die 22. Frühjahrsakademie Sicherheitspolitik der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz und des
Zentrums für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg befasst sich mit neuen Wegen der
Interventionsforschung und geht dabei der Frage nach, wie möglichst schon vor den Entscheidungen über eine Einmischung darauf geachtet werden kann, dass über die Beendigung von Gewalthandlungen hinaus für den jeweiligen Fall angemessene politische und gesellschaftliche Organisationsformen gefördert werden können, die ein friedliches Zusammenleben dauerhaft ermöglichen. Sie bietet zu diesem Thema vom 11. bis 21. März 2012 Gelegenheit zur Diskussion und Information mit einer Vielzahl von Vorträgen, Podien und Begegnungen mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Militär.
Die Akademie wendet sich vor allem an Angehörige des wissenschaftlichen Nachwuchses, welche die Teilnahme mit der Vorbereitung eines eigenen Forschungsvorhabens (Masterarbeit, Dissertation etc.) verbinden möchte. Wer ein benotetes Zertifikat verbunden mit 6 ECTS-Punkten erhalten möchte, sollte dafür eine Ausarbeitung zu einem der Themen der Akademie verfassen. Die Veranstaltung findet während der ersten Woche in der PfalzAkademie in Lambrecht/Pfalz statt und schließt mit einer dreitägigen Exkursion zu für das Thema relevanten internationalen Institutionen nach Brüssel.
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