Globalisierung und innenpolitische Stabilität
Forschungseinrichtung: Universität Konstanz
Projektleitung: Prof. Dr. Gerald Schneider
Laufzeit: Juli 2002 – Juni 2004
Forschungseinrichtung: Universität Konstanz
Projektleitung: Prof. Dr. Gerald Schneider
Laufzeit: Juli 2002 – Juni 2004
Schneider, Gerald; Barbierei, Katherine; Petter Gleditsch, Nils (Hrsg) (2003): Globalization and armed conflict. Lanham u.a. Zur Publikation.
Bussmann, Margit; Scheuthle, Harald; Schneider, Gerald (2003): Die “Friedensdividende” der Globalisierung: Außenwirtschaftliche Öffnung und innenpolitische Stabilität in den Entwicklungsländern. In: Politische Vierteljahresschrift 44 (3), 1-23. Zur Publikation.
Schneider, Gerald; Tröger, Vera E. (2004): The Winners and Losers of War: Stock Market Effects of Armed Conflict. Juan March Working Paper 205. Zur Publikation.
Bussmann, Margit; Schneider, Gerald; Wiesehomeier, Nina (2005): Foreign Economic Liberalization and Peace: The Case of Sub-Saharan Africa. In: European Journal of International Relations, 11 (4), 551-579. Zur Publikation.
Bussmann, Margit; Schneider, Gerald (2005): Globalisierung und innenpolitische Stabilität: Der Einfluss außenwirtschaftlicher Öffnung auf das innenpolitische Konfliktpotential. Forschung DSF No. 2. Osnabrück: Deutsche Stiftung Friedensforschung. Zur Publikation.
Bussmann, Margit; Scheuthle, Harald; Schneider, Gerald (2006): Trade Liberalization and Political Instability in Developing Countries. In: Robert Trappl (Hrsg.): Programming for Peace: Springer, 49-70. Zur Publikation.
Schneider, Gerald (2006): Globalisierung = Frieden? Eine verkürzte Gleichung. In: Internationale Politik Juni, 118-123. Zur Publikation.
Schneider, Gerald; Tröger, Vera E. (2006): War and the World Economy: Stock Market Reactions to International Conflicts, 1990-2000. In: Journal of Conflict Resolution 50 (5), 623-645. Zur Publikation.
Schneider, Gerald (2006): War in the Era of Globalization. In: The Blackwell Companion to Globalization. Ed. George Ritzer. Oxford: Blackwell.Zur Publikation.
Bussmann, Margit; Schneider, Gerald: (2007) When Globalization Discontent Turns Violent: Foreign Economic Liberalization and Internal War. In: International Studies Quarterly 51 (1), 79–97. Zur Publikation.
Schneider, Gerald; Gleditsch, Nils Petter (2010): The Capitalist Peace: The Origins and Prospects of a Liberal Idea. In: International Interactions Volume 36 (2). Zur Publikation.
Schneider, Gerald (2011): Globalisierung und Frieden: Die Perspektive der Politischen Ökonomie. In: Konflikt, Macht und Gewalt aus politökonomischer Perspektive. Ed. Bernhard Neumärker. Marburg: Metropolis. Zur Publikation.
Schneider, Gerald (2014): Forecasting political developments with the help of financial markets. In: Predicting the future in science, economics, and politics. Eds. Frank Wayman, Paul Williamson and Bruce Bueno de Mesquita. Ann Arbor: University of Michigan Press, 213-234. Zur Publikation.
Das Forschungsprojekt will überprüfen, inwiefern die von verschiedensten Staaten in den letzten Jahrzehnten betriebene außenwirtschaftliche Öffnung das innenpolitische Konfliktpotential beeinflusst. Der Einfluss der Globalisierung und ihrer Begleiterscheinungen auf die Innenpolitik der Nationalstaaten ist eines der zentralen Desiderate im liberalistischen Ansatz zur Konflikt- und Friedensforschung. Bis jetzt beschäftigte sich die Nachfolgeforschung zum „Demokratischen Frieden“ nämlich fast ausschließlich mit zwischenstaatlichen Konflikten. Wenig empirische Arbeit wurde bisher unternommen, um die Stichhaltigkeit des ‚liberalen’ Friedens in Bezug auf innenpolitische Gewalt zu erkunden. Das ist umso störender, da seit einiger Zeit deutlich mehr Bürgerkriege als zwischenstaatliche Kriege ausgefochten werden.
Die Frage nach den politischen Implikationen des „Wettlaufs zum Freihandel“ ist durch die Debatte über die Auswirkungen der Globalisierung motiviert. So glauben einige Gegner der Globalisierung, dass die Liberalisierung der Außenhandelspolitik die Einkommensungleichheit verschärfe und so ein vorwiegend wirtschaftlich bedingtes, internes Konfliktpotential schüre. Im Gegensatz dazu verbindet die Mehrzahl der Ökonomen und Politiker außenwirtschaftliche Öffnung mit der Erwartung von Wirtschaftswachstum und, damit verknüpft, mit der Hoffnung auf eine gesellschaftliche Stabilisierung. Eine dritte Position in dieser Debatte besteht darin, aufgrund der kurz- und mittelfristigen Umverteilungswirkungen außenwirtschaftlicher Öffnung eine Erhöhung des Risikos von innenpolitischen Konflikten für den Zeitraum zu erwarten, in dem ein Staat sich wirtschaftlich restrukturiert. Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen ist die Frage zentral, ob die Liberalisierung der Außenwirtschaftspolitik Gesellschaften destabilisiert oder gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen die anziehenden innenpolitischen Konflikte mindern kann.
Wir greifen drei Spielarten dieses Diskurses auf und fragen nach,
In der Studie werden wir den möglichen Zusammenhang zwischen außenwirtschaftlicher Öffnung und innenpolitischem Konfliktpotential zunächst formaltheoretisch erkunden, wobei sich unser Modell an die klassische Literatur zur außenwirtschaftlichen Öffnung anlehnen wird. Wir begreifen dabei die innenpolitischen Auseinandersetzungen um die außenwirtschaftliche Orientierung als Verhandlung zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Aus diesem Modell leiten wir Hypothesen ab, die wir mit einem Paneldesign empirisch überprüfen und deren Stichhaltigkeit wir auch mit Regional- und Länderstudien qualitativ erforschen.
Wir erwarten, dass dieses Projekt die Diskussionen um die Folgewirkungen der ökonomischen Integration versachlicht und gleichzeitig einen signifikanten Beitrag zur These des „freihändlerischen Friedens“ leistet. Neben Publikationen in Fachorganen ist auch vorgesehen, gezielt über populärwissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge ein breites Publikum zu erreichen.