Psychologische Analysen und Interventionsansätze im Kontext von makro-sozialen Bedrohungen, Terrorgefahren und Intergruppenkonflikten
Konferenzprojekt von Prof. Dr. Wolfgang Frindte, Friedrich-Schiller-Universität Jena
09. – 11. Juni 2006
Konferenzprojekt von Prof. Dr. Wolfgang Frindte, Friedrich-Schiller-Universität Jena
09. – 11. Juni 2006
Das Programm der Tagung ist hier zu finden (englische Sprache).
Ziel der Tagung ist eine Bestandsaufnahme wichtiger gegenwärtiger und zukünftiger Forschungs- und Praxisfelder der Friedenspsychologie zum Zusammenhang von makro-sozialen Bedrohungen, Terrorgefahren und Intergruppenkonflikten.
Ausgangspunkte der Themenwahl für die 19. Tagung sind zum einen die nach der Erschütterung vom 11. September offenkundigen Anzeichen, dass das Weltvertrauen vieler Menschen untergraben wurde, kollektive Gefühle des Bedrohtseins zugenommen haben und viele Menschen – nicht nur in den hoch entwickelten Industrieländern – eine Bedrohung des Weltfriedens befürchten.
Dass der 11. September 2001 die Welt erschüttert hat, darüber gibt es keinen Zweifel. Vielstimmig sind die Benennungen, die dieses Datum in der öffentlichen Kommunikation erfährt: Es wird von einem historischen Bruch und vom Beginn einer neuen Ära des Terrorismus (Waldmann, 2002) gesprochen. Der 11. September 2001 wird als „Wendepunkt“, als „Angriff auf die Freiheit“ oder gar als Beginn des „Vierten Weltkrieges“ bezeichnet. Zum anderen sehen die Organisator/innen der 19. Jahrestagung im Nahost-Konflikt ein paradigmatisches Muster der Risiken und Chancen des Umgangs mit globalen Bedrohungen des Friedens. Um Fragen nach den hinter diesen Anzeichen vermuteten Ursachen zu beantworten und Möglichkeiten der friedlichen Konfliktlösung zu eruieren, gehen die Organisator/innen vom Konstrukt der „Makro-sozialen Bedrohung“ aus. Mit diesem Konzept wird ein in der friedenspsychologischen Forschung der 1990er Jahre entwickelter Ansatz nutzbar gemacht, um die psychologischen Auswirkungen globaler Terrorgefahren und damit verbundener Intergruppenkonflikte zu analysieren und sozialwissenschaftlich und politisch relevante Interventionsansätze zu konzipieren.
Drei Hauptvorträge bilden die Grundlage für die Konferenzdiskussionen: Prof. Dr. Mario Mikulincer (Bar Ilan University, Israel) und Prof. Dr. Stanley Feldman (Stony Brook University, New York) geben am Eröffnungstag einen Überblick über den internationalen Forschungsstand. Prof. Dr. Gabi Salomon (Haifa University, Israel) berichtet in einer Mittagsveranstaltung am zweiten Tag über aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Friedenspsychologie aus Nahost-Perspektive.
Die Organisator/innen wollen mit der Tagung nicht nur grundlagenorientierte Diskussionen anregen, sondern vor allem durch die Hauptvorträge auch die außerwissenschaftliche Öffentlichkeit in die Diskussionen einbeziehen. Die eingeladenen Redner gehören zu den renommierten und gleichzeitig politisch engagierten Psychologen im internationalen Maßstab. Die Tagungsveranstaltungen am 10.6. werden sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache durchgeführt. Die Organisatoren der Tagung laden im Namen des Forums Friedenspsychologie ein, empirische und theoretische Vorträge aus allen Bereichen der Psychologie einzusenden, die zum Tagungsthema beitragen können. Vorgesehen ist ein Zeitrahmen von 30 Minuten pro Vortrag inkl. Diskussion. Eingereichte Beiträge werden hinsichtlich ihrer Angemessenheit gesichtet und mit verwandten Beiträgen zu thematischen Blöcken gruppiert.