PUBLIKATIONEN
Dembinski, Matthias, Thorsten Gromes, und Theresa Werner. 2019. Humanitarian Military Interventions. Conceptual Controversies and Their Consequences for Comparative Research. International Peacekeeping 26. doi: 10.1080/13533312.2019.1659733.
Gromes, Thorsten. 2019. A Humanitarian Milestone. NATO’s 1999 intervention in Kosovo and trends in military responses to mass violence. PRIF Report 2. Frankfurt am Main: Peace Research Institute Frankfurt.
Gromes, Thorsten, und Matthias Dembinski. 2019. Practices and Outcomes of Humanitarian Military Interventions. A New Data Set. International Interactions 45. doi: 10.1080/03050629.2019.1638374.
Dembinski, Matthias; Gromes, Thorsten (2017): Ein Datensatz der humanitären militärischen Interventionen nach dem Zweiten Weltkrieg. Forschung DSF No. 44. Osnabrück: Deutsche Stiftung Friedensforschung. Zur Publikation.
Dembinski, Matthias; Gromes, Thorsten (2016): Ausblick auf eine Bilanz humanitärer militärischer Interventionen, in: Frick, Lothar/Kalb, Jürgen (Hg.), Neue Herausforderungen der Friedens- und Sicherheitspolitik (Landeszentrale für politische Bildung), Ulm: Neue Süddeutsche Verlagsdruckerei, S. 38-47. Zur Publikation.
Dembinski, Matthias; Gromes, Thorsten (2016): Auslandeinsätze evaluieren. Wie lässt sich Orientierungswissen zu Humanitären Interventionen gewinnen? Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (Hg.). Frankfurt am Main: HSFK-Report 8/2016. Zur Publikation.
Gromes, Thorsten; Dembinski, Matthias (2015): Humanitäre militärische Interventionen 1946-2014. Annäherungen an ein umstrittenes Thema, in: Janet Kursawe/Margret Johannsen/Claudia Baumgart-Ochse/ Marc von Boemcken (Hg.), Friedensgutachten 2015, Münster (LIT Verlag), 75-86.
Zur Publikation.
Dembinski, Matthias; Gromes, Thorsten (2014): Viele Fragen offen. Über die Erfolgsaussichten humanitärer militärischer Interventionen ist wenig bekannt, in: SPW, 203, 30-35.
Zur Publikation.
Zusammenfassung
Humanitäre militärische Interventionen zählen seit den 1990er Jahren zu den zentralen Kontroversen der Friedenspolitik. Gleichwohl mangelt es an Studien, die eine größere Zahl von Fällen vergleichend betrachten, und an Arbeiten zu den Effekten solcher Interventionen. Diese Lücke ist auch dem Umstand geschuldet, dass keine verlässlichen Daten zu humanitären militärischen Interventionen vorliegen. Das an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung durchgeführte Pilotprojekt wird einen dokumentierten Datensatz einschließlich kurzer Fallbeschreibungen erarbeiten, der über zentrale Aspekte humanitärer militärischer Interventionen informiert, unter anderem über autorisierende und durchführende Akteure, deklarierte Ziele und eingesetzte Mittel sowie Entwicklungen im Zielland.
In einem ersten Schritt wird auf der Grundlage einer etablierten Definition humanitärer militärischer Interventionen die Gesamtmenge derartiger Eingriffe im Zeitraum 1947-2014 erhoben. Dabei unterscheidet der Datensatz zwischen Fällen, deren Merkmale den Kriterien der Definition entsprechen und einer Grauzone von Interventionen, deren Merkmale einem oder mehreren Kriterien unserer Definition nicht entsprechen, die in der Literatur aber dennoch als humanitäre militärische Interventionen diskutiert wurden. Dieses Vorgehen soll es interessierten Forscherinnen und Forschern erlauben, den Datensatz auch dann zu verwenden, wenn sie ein anderes Verständnis humanitärer militärischer Interventionen zugrunde legen.
In einem zweiten Schritt wird ein Kodierbuch mit detaillierten Anweisungen über die Erhebung und Bewertung von Aspekten dieses Interventionstyps erstellt. In einem dritten Schritt erstellen zwei unabhängig voneinander arbeitende Teams die Profile der erfassten Interventionen. Die Mitglieder der Teams rekrutieren sich aus wissenschaftlichen Hilfskräften sowie aus Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Empiriepraktikums, das im Wintersemester 2014/15 sowie im Sommersemester 2015 an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt durchgeführt wird. Der Datensatz soll interessierten internationalen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung gestellt und in einer wissenschaftlichen Publikation bekannt gemacht werden. Er schafft die Grundlage für weitergehende Projekte, etwa zu den Ursachen des Erfolgs oder Scheiterns dieser Einsätze.