Friedensarbeit praktisch erfahren
Projektleiter: Herrn Dr. Thomas Nielebock, Institut für Politikwissenschaft, Universität Tübingen
Projekttyp: Vernetzungsförderung
Fördersumme: 9,5 Tsd. Euro
Veranstaltung: Schwerte, 04. bis 07. Juni 2015
Projektleiter: Herrn Dr. Thomas Nielebock, Institut für Politikwissenschaft, Universität Tübingen
Projekttyp: Vernetzungsförderung
Fördersumme: 9,5 Tsd. Euro
Veranstaltung: Schwerte, 04. bis 07. Juni 2015
Der viertägige Praxisworkshop „Friedensarbeit praktisch erfahren“ fand vom 4. bis zum 7. Juni 2015 in der Evangelischen Akademie in Villigst statt. Der Workshop zielte darauf ab, eine Lücke in den stark forschungsorientierten Curricula der (Master)Studiengänge der Friedens- und Konfliktforschung zu schließen und Studierenden einen Einblick in künftige Beschäftigungsfelder und Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung zu bieten sowie sie zur Selbstreflexion anzuregen.
Das Programm umfasste folgende Elemente: zwei Trainings zu Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung (Theaterpädagogik und Mediation), ein Kurztraining zur Arbeit in/mit Konflikten, Reflexionsräume in Kleingruppen, ein Erzählcafé mit Berichten aus der praktischen Friedensarbeit, Open Space-Einheiten zu den Themen Austausch und Vernetzung, gemeinsame morgendliche Einstiege mit Bewegung sowie die Gesamtveranstaltung einrahmende Plenarphasen.
Insgesamt nahmen 31 Personen mit ganz unterschiedlichen disziplinären Hintergründen teil. Die Heterogenität der Gruppenzusammensetzung war für die gemeinsame Arbeit und Reflexion sehr fruchtbar, da die unterschiedlichen Studienorte und verschiedenen praktischen Vorerfahrungen Anlass für Diskussionen, Fragen und Austausch boten.
Der Workshop wurde von den meisten Teilnehmenden durch die aus ihrer Sicht bedeutenden Praxiskomponenten als eine wertvolle Ergänzung zu ihrem Studium empfunden. Insbesondere der rege Erfahrungsaustausch untereinander wurde sehr positiv bewertet. Sehr viele erhielten neue Erkenntnisse zur Arbeit in Konflikten und Anregungen zur Selbstreflexion. Viele TeilnehmerInnen fassten zudem konkrete Pläne, wie sie die im Workshop kennengelernten Inhalte, Methoden und Impulse in ihren Studien- oder Arbeitsalltag integrieren und vertiefen können. Manche sahen sich in ihrer bisher vornehmlich kognitiven Auseinandersetzung mit Frieden und Konflikt herausgefordert und nahmen sich vor, künftig zusätzlich andere, z. B. körperliche oder kreative, Zugänge zu wählen.
Aus Sicht des Organisationsteams ist der Praxisworkshop nicht nur aufgrund der sehr guten Evaluation durch die Teilnehmenden ein Erfolg, sondern auch, weil das Angebot tatsächlich eine Lücke zu füllen scheint. Viele der Teilnehmenden befanden sich kurz vor oder mitten in einer biographischen Umbruchphase. Aus Sicht des Organisationsteams weist dies auf einen erhöhten Bedarf an angeleiteten Reflexionsprozessen zur weiteren beruflichen Orientierung und über Ausbildungsmöglichkeiten im Feld der Friedens- und Konfliktarbeit hin. Bestehende Angebote scheinen den Bedarf nicht hinreichend zu decken. Ganzheitlich ansetzende Veranstaltungskonzepte wie jenes des Praxisworkshops, die Elemente des Praxisbezugs, der Selbstreflexion und der Vernetzung sinnvoll integrieren, können entsprechenden Bedarfen im Kontext der Nachwuchsförderung im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung auch zukünftig entsprechen.