Friedensbildung in Deutschland – State-of-the-Art Report und Empfehlungen für die (schul-)politische und pädagogische Praxis
Projektleiter: Prof. Uli Jäger, Berghof Foundation Operations gGmbH
Projektbearbeitung: Anne Kruck, M.A.
Projekttyp: Standardprojekt
Fördersumme: 90 Tsd. Euro
Laufzeit: 12 Monate
Friedensbildung in Deutschland – State-of-the-Art Report und Empfehlungen für die (schul-)politische und pädagogische Praxis
Projektleiter: Prof. Uli Jäger, Berghof Foundation Operations gGmbH
Projektbearbeitung: Anne Kruck, M.A.
Projekttyp: Standardprojekt
Fördersumme: 90 Tsd. Euro
Laufzeit: 12 Monate
Publikationen
Podcast „Friedensstark” – hier abrufbar.
Bieß, Cora und Assia Bitzan, Uli Jäger, Anne Kruck. 2022. Friedensbildung an Schulen – Entwicklungen, Potenziale, Impulse, Empfehlungen. Berlin: Berghof Foundation Operations gGmbH, Link.
Bieß, Cora. 2022. Pädagogische Konzepte mit Nähe zur Friedensbildung – Bildung für Demokratie, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung. Berlin: Berghof Foundation Operations gGmbH, Link.
Kruck, Anne. 2022. Friedensbildung international – Erkenntnisse und Erfahrungen aus Peace-Education-Programmen. Berlin: Berghof Foundation Operations gGmbH, Link.
Bieß, Cora und Assia Bitzan. 2022.Impulse für die Friedensbildung – Einblicke in ausgewählte Bezugswissenschaften. Berlin: Berghof Foundation Operations gGmbH, Link.
Bieß, Cora. 2022. Inspirationen für die Friedensbildung – Aktuelle Transformationsinitiativen im Bildungswesen. Berlin: Berghof Foundation Operations gGmbH, Link.
Zusammenfassung
Friedensbildung im deutschsprachigen Raum hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren. Es sind zahlreiche Initiativen entstanden, die Friedensbildung in Schule und Unterricht stärken wollen. Ein systematischer Überblick über die aktuellen Entwicklungen, Ansätze und Chancenpotenziale der Friedensbildung fehlt allerdings bisher. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an Friedensbildung angesichts einer Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen, die in die Schulen hineinwirken.
Ziel des Projekts ist die Schärfung des Profils der Friedensbildung. Durch ein Mapping sollen die wichtigsten Ansätze, Akteure, Diskurse und Handlungsfelder der Friedensbildung im deutschsprachigen Raum sichtbar gemacht werden. Dafür wird ein Analyseraster entwickelt, um Friedensbildung hinsichtlich ihrer Ziele, Zielgruppen, Inhalte, Didaktik, Strukturen/Lernorte und Lernmedien konzeptualisieren zu können.
Ein weiteres Ziel ist die Erschließung neuer Erkenntnisse aus Bezugswissenschaften. Denn die Planung und Ausgestaltung von Ansätzen und Maßnahmen der Friedensbildung braucht eine interdisziplinäre theoretische Fundierung. Viele Ansätze beziehen implizit oder explizit Erkenntnisse aus der Politikwissenschaft und der Pädagogik, der Soziologie, der Sozialpsychologie, der Neurowissenschaften oder der Medien- und Kommunikationswissenschaften mit ein. Die zentrale Frage ist: Welche neueren Erkenntnisse aus ausgewählten Bezugswissenschaften bieten Anregungen für eine theoriegestützte Konzeption der Friedensbildung in Bezug auf die Ausgestaltung der Ziele, Zielgruppen, Inhalte, Didaktik, Strukturen/Lernorte und Lernmedien der Friedensbildung? Die Erforschung dieser und weiterer Fragen erlaubt auch die Identifizierung bzw. Benennung von Defiziten innerhalb der Friedensbildung (z.B. Fehlen gendertheoretischer und rassismuskritischer Ansätze) und von neuen Herausforderungen (z.B. Politisierung über Soziale Medien).
Als Ergebnisse sind geplant: (1) ein State-of-the-Art Report, der das Mapping zur Friedensbildung und Impulse aus ausgewählten Bezugswissenschaften enthält sowie in einer theoriegestützten Konzeption mündet, und daraus abgeleitet (2) Empfehlungen für die (schul-)politische Praxis und für die pädagogische Praxis der Friedensbildung formuliert. In einem interdisziplinären Fachgespräch werden die vorläufigen Ergebnisse aus dem State-of-the-Art Report diskutiert, anschließend überarbeitet und (3) in einem Podcast für die interessierte Öffentlichkeit verfügbar gemacht.
Abstract
Peace education in German-speaking countries has experienced an upswing in recent years. Numerous initiatives have emerged that aim to strengthen peace education in schools and classrooms. However, a systematic overview of current developments, approaches and potential opportunities of peace education is still lacking. At the same time, expectations of peace education are increasing in the face of a multitude of societal challenges that have an impact on schools.
One goal of the project is sharpening the profile of peace education. The most important approaches, actors, discourses and fields of action in peace education in German-speaking countries will be made visible through a mapping. To this end, we will develop an analytical grid in order to conceptualise peace education in terms of its goals, target groups, content, didactics, structures/learning spaces and learning media.
Furthermore the project seeks to tap into new insights from related sciences. The planning and design of peace education approaches and measures need interdisciplinary theoretical foundations. Many approaches implicitly or explicitly incorporate findings from political science and education, sociology, social psychology, neuroscience or media and communication studies. The central question is: Which recent findings from selected related sciences offer suggestions for a theory-based conception of peace education with regard to the design of the goals, target groups, contents, didactics, structures/learning spaces and learning media of peace education? Research of these and other questions will also allow the identification or naming of deficits within peace education (e.g. lack of gender-theoretical and anti-racism approaches) and of new challenges (e.g. politicisation via social media).
The planned outcomes are: (1) a State-of-the-Art Report containing the mapping on peace education and impulses from selected sciences resulting in a theory-based conception, and derived from this (2) recommendations for (school) political practice and for the pedagogical practice of peace education. The preliminary results from the State-of-the-Art Report will be discussed in an interdisciplinary expert meeting, then revised and (3) made available to the interested public in a podcast.