Friedensforschung, Friedensbildung und (De)Kolonialität
Projektleiter: Prof. Dr. Christoph Weller, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg und Prof. Dr. Claudia Brunner, Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt
Projektbearbeitung: Christina Pauls, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg und Daniela Lehner & Viktorija Ratković, beide Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Klagenfurt, 27. bis 29. Oktober 2021 & 06. bis 08.07.2022 (Follow Up)
Friedensforschung, Friedensbildung und (De)Kolonialität
Projektleiter: Prof. Dr. Christoph Weller, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg und Prof. Dr. Claudia Brunner, Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt
Projektbearbeitung: Christina Pauls, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg und Daniela Lehner & Viktorija Ratković, beide Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Klagenfurt, 27. bis 29. Oktober 2021 & 06. bis 08.07.2022 (Follow Up)
Publikationen
Krohn, Juliana und Christina Pauls. 2023. Friedensbildung otherwise?. Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 12, 5–30 (2023). Link.
Hussak, Melanie. 2022. Friedensforschung, Friedensbildung und (De)Kolonialität. Workshop, Universitäten Klagenfurt und Augsburg, online 27. – 29.Oktober 2021, in: Wissenschaft und Frieden 01/2022, S. 49/50.
Zusammenfassung
Leitfragen und Ziele
Der transnationale Workshop Friedensforschung, Friedensbildung und (De)Kolonialität stellt eine Fortsetzung und Erweiterung des Workshops Friedensforschung und (De)Kolonialität dar, der 2016 in Wien stattgefunden hat. Unter der Annahme, dass Wissenschaft nicht allein in akademischen Publikationen Wirkung entfaltet, sondern in einem beständigen Zusammenspiel mit ihrer Vermittlung in der bildungspolitischen Praxis steht, zentriert dieser Workshop die Schnittstelle von Friedensforschung und Friedensbildung unter dem Aspekt von (De)Kolonialität. Wir setzen uns mit Konzepten und Fragestellen aus post- und dekolonialen Theorien auseinander und fragen zugleich nach ihren praktischen Implikationen, Herausforderungen und Begrenzungen. Einige unserer Leitfragen lauten:
- Auf welche Weise können pädagogische Ansätze wie Global Citizenship Education oder Globales Lernen dekolonial weitergedacht werden und welche Grenzen werden dabei sichtbar?
- Welche Herausforderungen und Konsequenzen ergeben sich für die Friedens- und Konfliktforschung und/oder die Friedensbildung, wenn sie epistemische Gewalt in ihr Analyserepertoire integriert?
- Können Orte formalisierter Wissensvermittlung aus friedenswissenschaftlicher Perspektive dekolonisiert werden? Wie könnten solche Prozesse aussehen, was ist ihr Ziel und wem nützt dies?
Relevanz für die Friedens- und Konfliktforschung
Gerade als Disziplin, die sich in hohem Maße mit Phänomenen, Prozessen und Begriffen von Gewalt beschäftigt, steht die Friedens- und Konfliktforschung in der Verantwortung, die von dekolonialen Theorien thematisierte anhaltende Wirksamkeit von kolonialen Macht- und Gewaltverhältnissen und anhaltender Imperialität zu adressieren. Angesichts der Verstrickungen von Wissen(schaft) mit Gewalt wird daher die Auseinandersetzung mit Orten formalisierter Wissensvermittlung, insbesondere der friedenspolitischen Bildungsarbeit, notwendig.
Darüber hinaus werden dekoloniale Perspektiven in der Friedens- und Menschenrechtsbildung in der angelsächsischen community bereits intensiv aufgegriffen, womit die Aktualität dieser Themen unterstrichen wird. Der Workshop setzt sich daher auch zum Ziel, an diese Dynamik post- und dekolonialer Theorien anzuschließen und ihre inter- und transdisziplinäre Ausrichtung für die (deutschsprachige) Friedens- und Konfliktforschung besser nutzbar und anschlussfähig zu machen.
Aufbau/Konzeption des Projekts
Die inhaltliche Ausgestaltung der textbezogenen Arbeit im Rahmen des Workshops wird mit dem sogenannten „Gegenleseprinzip“ intensiviert. Dabei werden schriftlich vorbereitete Inhalte nicht von den Autor_innen selbst, sondern von jemand anderem präsentiert und im Anschluss daran intensiv diskutiert. Dadurch verliert die Position der Autor_innenschaft ihren übergeordneten Status und es kann ein kommunikativer Prozess stattfinden, der die kollektive Bearbeitung der Inhalte erheblich vertieft.
Erwartete Ergebnisse und Praxisrelevanz
- Veröffentlichung von Tagungsberichten auf den Webseiten der AFK und der DSF, sowie den Webseiten der Antragsteller_innen und einzelner Teilnehmer_innen
- Aufsätze in „Wissenschaft & Frieden“ und „ZeFKo“
- Vernetzung und Stärkung von Arbeitsbeziehungen zwischen Wissenschaftler_innen und Arbeitskreisen innerhalb der AFK sowie der grenzüberschreitenden Kooperation
- Planung von auf den Tagungsinhalten basierenden Beiträgen und Panel(s) beim Jahreskolloquium der AFK durch einzelne Teilnehmende und Kleingruppen
- Entwicklung von weiterführenden Überlegungen zur Nutzung der erarbeiteten Konzepte und Strategien in zivilgesellschaftlicher Friedensarbeit und aktivistischen Zusammenhängen sowie in universitärer Lehre.
Hinweis zu pandemiebedingten Alternativformaten
Sollte es aufgrund der Pandemie im Oktober nicht möglich sein, die Tagung im Präsenzformat in Klagenfurt abzuhalten, werden wir zentrale Teile des Austauschs als voraussichtlich zweitägige Online-Tagung im Oktober durchführen sowie die Option für einen Follow-Up Workshop in Klagenfurt offenhalten, sobald die Lage es zulässt.
Projektinfos
Programm
Hier online einsehbar.