„Neue Förderformate, mehr Mittel: Das neue Förderkonzept der DSF“
von Ulrich Schneckener
Die DSF schlägt in ihrer 20jährigen Geschichte ein neues Kapitel in ihrer Förderpolitik auf: Wir haben ein neues Förderkonzept erarbeitet, mit dem wir neue Formate und verbesserte Förderkonditionen für die Friedens- und Konfliktforschung anbieten können. Das Förderkonzept steht unter den Leitbegriffen „Forschungsinnovation, Netzwerkbildung, Wissenstransfer“ und spiegelt in seinen strategischen Zielen das Selbstverständnis der Stiftung als Impulsgeberin für die Friedens- und Konfliktforschung wider. Die Neufassung reagiert auch auf die Evaluation durch den Wissenschaftsrat (Juli 2019) und greift eine Reihe von Anregungen auf.
Als Vorsitzender des Vorstands freue ich mich, Ihnen die Grundzüge des neuen Förderkonzeptes kurz vorzustellen.
Das Förderkonzept ist in die Förderbereiche Forschungsprojekte, Vernetzung und Wissenstransfer und thematische Förderlinie unterteilt:
- Der Förderbereich 1 betrifft die Förderung von Forschungsprojekten. Die Formate unterscheiden sich nicht nur durch die neue Bezeichnung, sondern auch durch eine verbesserte finanzielle Ausstattung von ihren Vorläufern. So können für ein Profilprojekt mit einer Regellaufzeit von 30 Monaten bis zu 150 T€, für ein Pilotprojekt mit zwölfmonatiger Dauer bis zu 50 T€ beantragt werden.
- Im Förderbereich 2 führt die Stiftung alle Formate zusammen, die sich der Vernetzung der Friedens- und Konfliktforschung und dem Wissenstransfer in Politik und Gesellschaft widmen. Mit diversen Tagungsformaten unterstützt die DSF vor allem die internationale und interdisziplinäre Forschungskooperation. Die strategische Ausrichtung der Förderangebote soll durch das neu eingeführte Format des Forschungsnetzwerkes (25 T€) gestärkt werden, das längerfristige Kooperationen bei neuen Forschungsthemen ermöglicht. Schließlich wertet die Stiftung auch die Bedeutung des Wissenstransfers mit einem eigenen Format auf. Für innovative Transferprojekte können künftig bis zu 10 T€ beantragt werden.
- Der Förderbereich 3 integriert die thematische Förderlinie in das Förderkonzept. Diese Förderlinien werden in gesonderten Ausschreibungen bekannt gemacht und können jeweils unterschiedliche Formate und Fördervolumen enthalten. Von 2021 bis 2023 sollen jährlich zwei Termine für insgesamt drei thematische Ausschreibungen angeboten werden, für die jeweils 700 T€ zur Verfügung stehen.
Das jährliche Fördervolumen steigt auf 1,35 Mio. Euro an. Davon entfallen 1 Mio. Euro auf die Förderbereiche 1 und 2 (bisher 730 T€) und 350 T€ auf die thematische Förderlinie (bisher 300 T€). Sofern wir zwei thematische Ausschreibungen in einem Jahr platzieren können, summiert sich die Ausschüttung an Fördergeldern sogar auf 1,7 Mio. Euro. Diese Anhebung der Fördermittel ist nur möglich, weil die Stiftung in Reaktion auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrats Zustiftungen und Zuwendungen aus dem Bundeshaushalt erhalten wird. So wird der Förderbereich 3 bis 2023/24 über eine Zuwendung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Jährliche Zustiftungen aus dem Etat des Auswärtigen Amtes ermöglichen zudem die Zuwächse in den anderen Förderbereichen – ohne dabei die ebenfalls notwendige Absicherung und Aufstockung des Stiftungskapitals zu vernachlässigen. Mein herzlicher Dank richtet sich an alle, die sich in der Bundesregierung und im Deutschen Bundestag dafür eingesetzt haben, die DSF für die nächsten Jahre finanziell besser auszustatten.
Das Förderkonzept ist schon heute auf der Website der Stiftung zugänglich, es ist ab 1. Januar 2021 gültig. Doch schon jetzt können sich alle interessierten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit den Förderzielen und neuen Förderangeboten der DSF vertraut machen und für künftige Antragstellungen nutzen.