Weltraumbewaffnung und die Möglichkeiten präventiver Rüstungskontrolle
Forschungseinrichtung: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg (IFSH)
Projektleiter: Dr. Goetz Neuneck
Laufzeit: Juni 2002 – Mai 2004
Forschungseinrichtung: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg (IFSH)
Projektleiter: Dr. Goetz Neuneck
Laufzeit: Juni 2002 – Mai 2004
Neuneck, Götz; Rothkirch, André (2006): Weltraumbewaffnung und Optionen für präventive Rüstungskontrolle. Forschung DSF No. 6. Osnabrück: Deutsche Stiftung Friedensforschung. Zur Publikation.
Neuneck, Götz; Meier, Oliver (2006): 4.2. Europas Politik zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. In: R. Mutz et al. Friedensgutachten 2006, Hamburg/Münster, 198-207. Zur Publikation.
Neuneck, Götz (2006): Die drohende Bewaffnung des Weltraums und Möglichkeiten ihrer Begrenzung. In: Hrsg.: S. Albrecht, R. Braun, T. Held (Hrsg): Albert Einstein weiterdenken. Verantwortung des Wissenschaftlers und Frieden im 21. Jahrhundert, Peter Lang Verlag, 261-242. Zur Publikation.
Neuneck, Götz; Rothkirch, André: The Possible Weaponization of Space and Options for Preventive Arms Control. In: ZLW German Journal of Air and Space Law, 55 (4) , 501-516. Zur Publikation.
Neuneck, Götz (2006): Technical capabilities of commercial satellite imagery and overflights, Chapter 1. In: Oliver Meier: Aerial Surveillance and BWC Compliance Monitoring, Occasional Paper No.2, Research Group for Biological Arms Control November, 6-12. Zur Publikation.
Neuneck, Götz (2006): Theodore A. Postols Kritik an den US-Programmen zur strategischen Raketenabwehr. In: Dieter Deiseroth, Annegret Falter (Hrsg.): Whistleblower in Gentechnik und Rüstungsforschung, Preisverleihung 2005. Berliner Wissenschaftsverlag Berlin, 31-38. Zur Publikation.
Neuneck, Götz (2006): Theodore A. Postols Criticism of the American Missile Defense Program (GMD). In: Dieter Deiseroth, Annegret Falter (Hrsg.): Whistleblower in Gentechnik und Rüstungsforschung, Preisverleihung 2005. Berliner Wissenschaftsverlag Berlin, 39-44. Zur Publikation
Neuneck, Götz; Rothkirch, André (2005): Rüstungskontrolle im Weltraum: Technologie, Transparenz und Vertrauensbildung. In: Götz Neuneck/Christian Mölling (Hrsg.): Die Zukunft der Rüstungskontrolle. Baden-Baden, 367-383. Zur Publikation.
Annegret Falter/Neuneck, Götz (2005): Whistleblowing-Verantwortung übernehmen! Der Fall des MIT-Professsors Theodore A. Postol. In: Wissenschaft & Frieden 3, 33-36. Zur Publikation.
Pia Kohorst; Rothkirch, André; Neuneck, Götz (2005): Weltraumbewaffnung und Optionen präventiver Rüstungskontrolle. In: U. Ratsch/R. Mutz/B. Schoch/C. Hauswedell/C. Weller: Friedensgutachten 2005. Münster, 154-162. Zur Publikation.
Neuneck, Götz; Rothkirch, André (2004): Space as a Medium of Warfare? Motivations, Technology and Consequences. In: Changing Threats to Global Security: Peace or Turmoil, XV. International Amaldi Conference. Hrsg. von Paul Fogelberg. Finnish Institute of International Affairs / Finnish Academies of Science and Letters. Helsinki, 163-187. Zur Publikation.
Insbesondere von der Bush-Administration wird neuerdings die Möglichkeit einer Bewaffnung des Weltraums zum Schutz der weltraumgestützten Infrastruktur wieder in Betracht gezogen. Begründet wird dies mit möglichen Programmen in China und Russland, aber auch mit den “rogue states” oder Terroristen, die Weltrauminfrastruktur angreifen könnten. Zu den in der Entwicklung befindlichen US-Systemen ist zum einen die Ausweitung der unter der Regierung Clinton begonnenen Systeme zur Abwehr von ballistischen Raketen (Missile Defense, MD) zu zählen, die im Weltraum operieren sollen. Zum anderen sind neue weltraumgestützte Systeme in der Planung und Entwicklung, die auch Satelliten bedrohen könnten, wie z.B. Weltraumlaser.
Bisher gibt es keine Waffen im Weltraum, aber auch keine völkerrechtlichen Regelungen, die konventionelle Anti-Satellitenwaffen (ASAT) im Weltraum verbieten. Den bisherigen rechtlichen Rahmen bilden der Weltraumvertrag von 1967, der Mondvertrag aus dem Jahre 1979 und der ABM-Vertrag von 1972. Diese Verträge verbieten zwar eine partielle militärische Nutzung (insbesondere die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im Weltraum), bilden aber keine entscheidende Hürde für eine künftige Bewaffnung des erdnahen Weltraums. Die Einführung von „aktiven Waffen“ im Weltraum würde zweifelsohne eine neue Qualität in den internationalen Beziehungen bedeuten und könnte eine neue Runde qualitativer Rüstungsentwicklungen auslösen.
Auf der Ebene der Rüstungskontrolle sind Bemühungen einer präventiven Einhegung dieser Entwicklung bisher wenig erfolgreich gewesen. Ziel des Forschungsprojektes ist es einerseits, die technischen Möglichkeiten von Waffensystemen im Weltraum auf der Basis heutiger und künftiger technologischer Entwicklungen zu analysieren sowie deren mögliche Konsequenzen für die internationale Sicherheit, die Rüstungskontrolle und die zivile Raumfahrt zehn Jahre nach Ende des Ost-West-Konfliktes abzuschätzen. Andererseits sollen vorbeugende Beschränkungsmöglichkeiten für eine aktive Nutzung von Weltraumwaffen aufgezeigt und Impulse für internationale Rüstungskontrolle gegeben werden. Friedenspolitisches Ziel ist es, den Weltraum frei von Waffen zu halten und die fortschreitende Militarisierung zu begrenzen.