„Ungleichheit, Frieden und Konflikt“ 53. wissenschaftliches Kolloquium der AFK
Projektleiterin: Prof. Dr. Nils B. Weidmann, F
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro , Universität Konstanz
Veranstaltung: Konstanz, 17. bis 19. März 2022
„Ungleichheit, Frieden und Konflikt“ 53. wissenschaftliches Kolloquium der AFK
Projektleiterin: Prof. Dr. Nils B. Weidmann, F
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro , Universität Konstanz
Veranstaltung: Konstanz, 17. bis 19. März 2022
Publikation
Zusammenfassung
Ungleichheit bleibt eine der grundlegendsten Herausforderungen unserer Zeit. Während sie häufig auf der Ebene von Individuen untersucht wird, manifestiert sich Ungleichheit ebenso sowohl auf der Ebene gesellschaftlicher Gruppen als auch global in Form von Ungleichheiten zwischen Ländern. Ungleichheit und Konflikte sind oft eng miteinander verknüpft, wobei das eine das andere verstärken kann. Die Friedens- und Konfliktforschung befasst sich mit diesen Fragen aus verschiedenen disziplinären Perspektiven: Wie können wir besser verstehen, wie individuelle Gefühle der Entbehrung zu Unzufriedenheit und Wut führen? Wie werden kollektive Identitäten durch gemeinsame Diskriminierungserfahrungen geformt, und wie führt dies zu kollektiver Mobilisierung? Welche Auswirkungen haben globale Ungleichheiten auf Wettbewerb und Konflikte zwischen Staaten und in internationalen Organisationen? Gleichzeitig kann Ungleichheit nicht nur eine Triebkraft für Konflikte sein, sondern auch eine Folge, die die Ungleichheiten zwischen Individuen und Gruppen in Gesellschaften nach Konflikten verstärkt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bekämpfung sozialer Ungleichheit die Aussichten auf Frieden auf individueller, gesellschaftlicher und sogar globaler Ebene verbessern kann.
Das AFK-Kolloquium vom 17. bis 19. März 2022 in Konstanz blickt auf diese verschiedenen Dimensionen von Ungleichheit. Die Bandbreite der Dimensionen reicht dabei von der Beschäftigung von Ungleichheiten in den Arbeitsverhältnissen im deutschen Wissenschaftssystem, über aktuelle Konflikte zwischen ungleich großen Armeen, Abhängigkeiten zwischen dem globalen Süden und Norden bis hin zu „klassischen“ Ungleichheitsdiskursen wie Rassismus, Sexismus und Kapitalismus.
Abstract
Inequality remains one of the most fundamental challenges of our time. While oftentimes studied at the level of individuals, inequality also manifests itself at the level of societal groups, but also includes disparities between countries at a global scale. Inequality and conflict are oftentimes closely interlinked, with one being likely to reinforce the other. Peace and conflict research speaks to these questions from different disciplinary perspectives: How can we better understand how individual feelings of deprivation lead to discontent and anger? How are collective identities shaped by shared experiences of discrimination, and how does this lead to collective mobilization? What implications do global inequalities have for competition and conflicts between states and in international organizations? At the same time, inequality may not only constitute a driver of conflict, but also a consequence, increasing disparities between individuals and groups in post-conflict societies. Conversely, this means that tackling social inequality can increase the prospects for peace on the individual, societal and even global level.
The AFK Colloquium from 17-19 March 2022 in Konstanz looks at different dimensions of inequality. The scope ranges from the debate about inequality in the employment conditions in the German science system to current conflicts between militaries of unequal size, dependencies between the global south and north as well as “classic” inequality discourse like racism, sexism and capitalism.