Publikationen
Bergmann, Julian (2019): The European Union as international mediator: brokering stability and peace in the neighbourhood,
Cham: Palgrave Macmillan.
Bergmann, Julian / Toni Haastrup / Arne Niemann / Richard Whitman (2018): Introduction: The EU as international mediator: theoretical and empirical perspectives, in: International Negotiation 23 (2), 157-176.
Niemann, Arne / Toni Haastrup / Julian Bergmann (2018): Motives, roles, effectiveness, and the future of the EU as an international mediator
in: International Negotiation 23 (2), 319-330.
Bergmann, Julian (2018): Same table, different menus? A comparison of UN and EU mediation practice in the Kosovo-Serbia conflict,
in: International Negotiation 23 (2), 238-257.
Niemann, Arne / Julian Bergmann / Toni Haastrup / Richard Whitman (eds.) (2018): The European Union as international mediator: theoretical and empirical perspectives, International negotiation (Special Issue 23 (2)).
Bergmann, Julian (2017): EU-Friedensmediation auf dem Prüfstand: zwischen hohem Anspruch und komplexer Wirklichkeit,
in: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur 37 (148), 412-434.
Bergmann, Julian. (2017). Bargaining for Peace, Striving for Stability. A Study on the European Union’s Effectiveness as International Mediator, PhD thesis, Johannes Gutenberg University Mainz.
Bergmann, Julian (2017): The European Union as a Peace Mediator. Oxford Research Group, Sustainable Security Programme. 17 June 2016. Zur Publikation.
Bergmann, Julian; Niemann, Arne (2017): From Neo-Functional Peace to a Logic of Spillover in EU External Policy: A Response to Visoka and Doyle. In: Journal of Common Market Studies 56 (2), S. 420-438. Zur Publikation.
Bergmann, Julian; Plank, Friedrich; Niemann, Arne (2016): EU-Friedensmediation als Forschungsgegenstand. In: ZeFKO 1/2016, S. 134-146. Zur Publikation.
Bergmann, Julian; Plank, Friedrich; Niemann, Arne (2016): Studying EU Peace Mediation. Theoretical and Empirical Perspectives. Joint Working Paper Series of Mainz Papers on International and European Politics (MPIEP) No. 12 and Jean Monnet Centre of Excellence “EU in Global Dialogue” (CEDI) Working Paper Series No.4. Mainz: Chair of International Relations, Johannes Gutenberg University. Zur Publikation.
Bergmann, Julian; Niemann, Arne (2015): Mediating International Conflicts: The European Union as an Effective Peacemaker? In: JCMS Journal of Common market Studies 53 (5), S. 957-975. DOI: 10.1111/jcms.12254.
Bergmann, Julian; Niemann, Arne (2015): What the Belgrade-Pristina dialogue says about the EU’s role as a peace mediator. zum Blog-Beitrag auf dem „EUROPP“-Blog der LSE.
Zusammenfassung
Problemstellung und Forschungsziele
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts lässt sich ein verstärktes Engagement der Europäischen Union (EU) als Mediatorin in Friedensverhandlungen in einer Reihe von zwischen- und innerstaatlichen Konflikten beobachten. Trotz dieses empirischen Trends ist die Rolle der EU als Mediatorin in der wissenschaftlichen Literatur bisher kaum erforscht. Ausgehend von dieser Tatsache verfolgt das Forschungsprojekt daher die folgenden drei Forschungsziele:
1. Es möchte zu einem besseren Verständnis beitragen, inwiefern und in welchen unterschiedlichen Ausprägungen die EU als Mediatorin in Friedensverhandlungen engagiert ist.
2. Es soll untersucht werden, in welchem Ausmaß die EU eine effektive Mediatorin darstellt.
3. Es sollen unterschiedliche Ausprägungen der Effektivität der EU plausibel theoretisch erklärt werden.
Während das erste Forschungsziel also vor allem einer ersten empirischen Bestandsaufnahme dient, stellen das zweite und dritte Forschungsziel den primären analytischen Fokus dieses Forschungsprojekts dar.
Originalität und wissenschaftliche Relevanz
Angesichts des großen Potenzials von Mediation als Instrument des internationalen Konfliktmanagements im Allgemeinen und im Besonderen der steigenden Bedeutung der EU in diesem Feld, beleuchtet das Forschungsprojekt ein Thema, das von hoher gesellschaftlicher Relevanz ist. Gleichzeitig möchte das Projekt auch einen wichtigen theoretischen und empirischen Beitrag zur Friedens- und Konfliktforschung leisten. In empirischer Hinsicht zielt es darauf ab, zu einem besseren und fundierterem Verständnis von Friedensbemühungen der EU beizutragen.
Im Rahmen eines Sammelbandes/ Sonderheft einer Fachzeitschrift, welcher/s die erste umfassende wissenschaftliche Publikation zu diesem Thema darstellen wird, soll das Engagement der EU im Bereich Mediation in seiner gesamten Breite systematisch nachgezeichnet werden. Des Weiteren wird eine vergleichende Analyse von zwei Fällen von EU-Mediation Aufschluss über die Frage geben, zu welchem Grad die EU eine effektive Mediatorin darstellt und welche Faktoren als kausal ursächlich für ihre Effektivität identifiziert werden können. In theoretischer Hinsicht liefert das Forschungsprojekt einen ersten umfassenden Analyserahmen für die Bewertung und Erklärung der Effektivität der EU als Mediatorin. Durch die Spezifizierung kausaler Mechanismen und deren Überprüfung mit Hilfe einer “dualen Prozessanalyse” (“dual process-tracing approach”) soll zu einer Weiterentwicklung bestehender Erklärungsansätze in der Mediationsforschung beigetragen werden. Zudem zielt das Projekt darauf ab, zwei unterschiedliche Forschungsstränge der Internationalen Beziehungen, die bisher nur selten aufeinander bezogen wurden, näher zusammenzubringen: die Friedens- und Konfliktforschung mit der Forschung zur EU-Außenpolitik.
Analyserahmen und Forschungsdesign
Aufbauend auf einer Synopse der Literatur zur EU-Außenpolitik und der Forschung zu internationaler Mediation wird ein Analyserahmen für die Untersuchung der Effektivität der EU als Mediatorin in Friedensverhandlungen entwickelt. Hier greifen wir auf die Ergebnisse einer Pilotstudie zurück, in denen die wesentlichen Bausteine des Analyserahmens bereits identifiziert und einer ersten empirischen Überprüfung unterzogen wurden. Der Analyserahmen wird dann auf zwei Fälle von EU-Mediation angewandt: (i) die Verhandlungen zwischen Serbien und Montenegro (2001-2002) über die Bildung eines Staatenbundes und (ii) der Belgrad-Pristina-Dialog zwischen Serbien und Kosovo (2011-).
Das Forschungsdesign des Projektes basiert auf einem Methodenmix. Die vergleichende Analyse von zwei Fällen von EU-Mediation wird durch eine Prozessanalyse (“process tracing”) implementiert. Dabei wird auf unterschiedliche Datenquellen zurückgegriffen, die durch semi-strukturierte Interviews, einen Expertensurvey, und Analyse von Primärquellen generiert werden.
Praxisrelevanz und Projektpublikationen
Ein zentrales Ziel des Forschungsprojekts ist die Generierung von praxisrelevantem Wissen, welches auch als Grundlage zur Etablierung eines Dialogs mit entsprechenden politischen Akteuren dienen soll. Die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts sollen dazu verwendet werden, Lehren aus den analysierten Fällen von EU-Mediation zu ziehen und auf deren Basis in einem Strategiepapier präzise Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der EU im Bereich Mediation zu entwickeln.
Die Forschungsergebnisse unseres Projektes werden wir unter anderem in folgenden Projektpublikationen für die breite wissenschaftliche Community zugänglich machen: Sammelband/ Sonderheft einer Fachzeitschrift zu “The European Union’s Involvement in International Mediation Efforts: Motives, Roles and Strategies”, Artikel in einer internationalen Fachzeitschrift zum Vergleich der Effektivität der EU in den zwei Fallstudien, ein Strategiepapier, das Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger und Experten im Bereich Mediation entwickelt sowie ein Artikel, der das Thema einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt.