Algorithmen und Künstliche Intelligenz als Game Changer? Moderne Waffensysteme zwischen Erwartung und Wirklichkeit
Projektleiter: Dr. Christian Alwardt, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)
Projektbearbeitung: Dr. Sylvia Kühne und Hendrik Erz
Projekttyp: Standardprojekt
Fördersumme: 97 Tsd. Euro
Projektlaufzeit: 12 Monate
Algorithmen und Künstliche Intelligenz als Game Changer? Moderne Waffensysteme zwischen Erwartung und Wirklichkeit
Projektleiter: Dr. Christian Alwardt, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)
Projektbearbeitung: Dr. Sylvia Kühne und Hendrik Erz
Projekttyp: Standardprojekt
Fördersumme: 97 Tsd. Euro
Projektlaufzeit: 12 Monate
Publikationen
Erz, Hendrik. 2020. Künstliche Intelligenz und Daten: Eine Evaluation softwarebasierter militärischer Informationsgewinnung. IFSH Research Report #004, Link.
Kühne, Slyvia. 2020. Das Versprechen von Künstlicher Intelligenz: Erste Ergebnisse einer Untersuchung zu Erwartungen an moderne Waffensysteme. IFSH Research Report #003, Link.
Zusammenfassung
Neue technologische Trends wie Automatisierung, Vernetzung und das Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz (KI) sind die Folgen rasanter Entwicklungsfortschritte im Bereich der Informationstechnologien. Obwohl moderne Computer- und Kommunikationshardware weiterhin die entscheidende Grundvoraussetzung für diese Entwicklungen darstellen, können softwaretechnologische Fortschritte, basierend auf Algorithmen, Programmcodes und Dateninformationen, als mittlerweile wesentliche Treiber dieser Technologietrends angesehen werden. Auch im militärischen Bereich ist eine zunehmende Adaption dieser Trends zu beobachten, sowohl auf der Planungsebene als auch bei der Entwicklung und Beschaffung moderner Waffensysteme.
Gerade Softwaretechnologien entfalten somit einen zunehmenden Einfluss in der Kriegführung; aber handelt es sich bei Ihnen auch um einen Game Changer, also einen kohärenten Technologieschub, der Elemente der Kriegführung revolutionieren kann? Der Einfluss von Softwaretechnologien auf die moderne Kriegführung ist wissenschaftlich bislang kaum untersucht, ebenso wie ihr Anteil an resultierenden sicherheitspolitischen Implikationen oder die Möglichkeiten zur Rüstungskontrolle. Diese bisher fehlenden Kenntnisse hemmen den sicherheitspolitischen Diskurs und internationale Verhandlungen zur Regulierung moderner Waffensysteme und zur Einhegung damit verbundener sicherheitspolitischer Risiken.
Dieses Forschungsvorhaben verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, mit dem Ziel disziplinäre Forschung zu modernen Softwaretechnologien zu verzahnen, hierauf aufbauende fächerübergreifende Analysen zu ermöglichen und anwendungsorientierte Erkenntnisse zu erlangen. Die Basis hierfür bilden eine naturwissenschaftliche Technologieanalyse und eine sozialwissenschaftliche qualitative Inhaltsanalyse. Über die Zusammenführung und interdisziplinären Auswertung der Ergebnisse wird das gemeinsame Verständnis von Technologietrends und resultierender militärischer Potenziale vertieft, die Erarbeitung interdisziplinärer Arbeitsdefinitionen und Begriffe unterstützt und die wissenschaftliche Untersuchung des Einflusses von Softwaretechnologien auf die moderne Kriegführung und die internationale Sicherheit vorangetrieben.
Die Ergebnisse dieses interdisziplinären und praxisorientierten Forschungsvorhabens sollen als Fundament für die weitere Rüstungskontrollforschung dienen und einen hilfreichen Ausgangspunkt für den weiteren Diskurs und die internationalen Verhandlungen zur Rüstungskontrolle moderner Waffensysteme darstellen. Sie werden damit also auch eine unmittelbare Bedeutung für die friedenswissenschaftliche Politikberatung sowie die interessierte Öffentlichkeit haben.