Publikationen
Reuber, Paul und Pfaffenbach, C.: Methoden der empirischen Humangeographie. Braunschweig: Westermann 2013, 2.Aufl. Zur Publikation.
Paul Reuber; Anke Strüver (2009): Diskursive Verräumlichungen in deutschen Printmedien – das Beispiel Geopolitik nach 9/11. In: Mediengeographie : Theorie – Analyse – Diskussion. Hrsg. von Jörg Döring und Tristan Thielmann. Bielefeld: Transcript, 315-332. Zur Publikation.
Mattissek, Annika; Reuber, Paul (2007): Poststrukturalistische Methoden in der Geographie: das Beispiel Diskursanalyse. In: Gebhardt, H. et al. (Hrsg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. Heidelberg Spektrum, 173-181, 3.Aufl. Zur Publikation.
Reuber, Paul; Wolkersdorfer, Günter (2007): Raum und Macht: Geopolitik des 21. Jahrhunderts. In: Gebhardt, H. et al. (Hrsg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. Heidelberg Spektrum, 895-904. Zur Publikation.
Reuber, Paul; Wolkersdorfer, Günter (2007): Politische Geographie. In: Gebhardt, H. et al. (Hrsg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. Heidelberg Spektrum, 751-770. Zur Publikation.
Wolkersdorfer, G. (2006): Das Konzept der Kulturerdteile und der Kampf der Kulturen. In: Glasze, G. u. J. Thielmann (Hrsg.): “Orient” versus “Okzident”. Zum Verhältnis von Kultur und Raum in einer globalisierten Welt. Mainzer Kontaktstudium Geographie Bd. 10, 9-17. Zur Publikation.
Reuber, Paul; Strüver, Anke; Wolkersdorfer, Günter (2005): Geopolitische Diskurse in den Printmedien nach dem 11. September und während des Afghanistan-Krieges. In: Diskurse der Gewalt und Gewalt der Diskurse. Hrsg. von Michael Schultze et al. Frankfurt a. M., 195-209. Zur Publikation.
Reuber, Paul; Wolkersdorfer, Günter (2004): Auf der Suche nach der Weltordnung? Geopolitische Leitbilder und ihre Rolle in den Krisen und Konflikten des neuen Jahrtausends. In: Petermanns Geographische Mitteilungen 148 (2), 12-19. Zur Publikation.
Reuber, Paul und Mattissek, Annika (2004): Die Diskursanalyse als Methode in der Geographie – Ansätze und Potentiale. In: Geographische Zeitschrift 92(4), 227-242. Zur Publikation.
Reuber, Paul; Wolkersdorfer, Günter (2003): Geopolitische Weltbilder als diskursive Konstruktionen – Konzeptionelle Anmerkungen und Beispiele zur Verbindung von Macht, Politik und Raum. In: Heidelberger Jahrbuch 47, 367-387. Zur Publikation.
weitere Informationen
Institutshomepage: www.uni-muenster.de/Geographie/
Zusammenfassung
Das vorliegende Forschungsprojekt analysiert die Medienberichterstattung über die Terroranschläge von New York und Washington sowie den daraus resultierenden Militärschlag gegen Afghanistan und die Diskussionen um einen Krieg gegen den Irak aus einer politisch-geographischen Perspektive. Im Zentrum des diskursanalytischen Vorgehens steht die Dekonstruktion der geopolitischen Rhetoriken, Leitbilder und Metaphern, die in den Medien über den Anschlag und dessen Implikationen aus der Perspektive unterschiedlicher Akteure verfasst und verbreitet wurden.
- Welche geopolitischen Argumentationen verwenden sie?
- Wie werden die Terroristen bzw. die amerikanische Regierung und ihre Verbündeten dargestellt?
- Welche territorialen Semantiken einer neuen geopolitischen Gegnerschaft dienen zur argumentativen Legitimation der politischen und kriegerischen Gegenmaßnahmen?
- Mit welchen kartographischen und fotographischen Repräsentationen werden in den Medien die Argumentationen unterstützt?
Die vergleichende Dekonstruktion der geopolitischen Krisendiskurse nach dem Anschlag soll auch in den Blick nehmen, aus welchen akteursspezifischen Perspektiven sie jeweils konstruiert sind und welchen strategischen politischen und ökonomischen Interessen sie dienen.
Die Diskursanalyse arbeitet mit diesem Vorgehen die zentrale Rolle der Medien bei der Entstehung geopolitischer Argumentations- und Deutungsmuster (diskursiver Formationen) heraus. Im Anschluss daran wird mit Hilfe von Tiefeninterviews die mediale Aufarbeitung bei publizistischen Diskursproduzenten analysiert. Kaum ein Ereignis der letzten Jahrzehnte machte die Macht geopolitischer Diskurse und die suggestive Kraft ihrer Abgrenzungs- und Begründungsrhetoriken deutlicher als der Anschlag vom 11. September sowie die in der Folge eingeleitete geopolitische Doktrin vom ‚Kampf gegen den Terrorismus’. Das Beispiel eignet sich daher fast lehrbuchhaft, um die Rolle territorialisierender Codes sowie die Abhängigkeit des Krisenverlaufs von solchen Diskursen nachzuzeichnen.
Die Dekonstruktion dieser vermeintlichen ‚geopolitischen Wahrheiten’ leistet einen konzeptionellen Beitrag zu einer zeitgemäßen Form der Friedensforschung. Nur die Offenlegung der Macht solcher Diskurse kann deren subtil-manipulativen Charakter enttarnen und damit mehr partizipative Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger der demokratischen Zivilgesellschaft bei der kritischen Bewertung solch einschneidender Ereignisse schaffen.