Stellungnahme

Osnabrück, 02. März 2022

Die Deutsche Stiftung Friedensforschung ist tief erschüttert durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, den die russische Führung zu verantworten hat. Dieser Krieg, der von Tag zu Tag mehr Opfer fordert, fügt den Menschen in der Ukraine unermessliches Leid und Unrecht zu. Es drohen fortgesetzte Zerstörung, vermehrte Angriffe auf zivile Ziele und eine humanitäre Katastrophe. „Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten daher den Menschen in der Ukraine und allen, die nun um das Leben ihrer Freunde und Angehörigen bangen“, erklärte der Vorsitzende des Vorstandes der DSF, Prof. Dr. Ulrich Schneckener. Staatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen, sind nun gefordert, den geflüchteten Menschen Hilfe, Schutz und Zuflucht anzubieten. „Wir haben zudem hohen Respekt vor dem Widerstandswillen der Ukrainer*innen gegen die Invasion, aber auch für die Menschen in Russland, die trotz Repressionen gegen den Krieg protestieren“, so Schneckener weiter.

Putins Krieg werde erhebliche Folgen für die europäische Sicherheitspolitik und die internationale Ordnung haben. Damit werde sich die DSF als Einrichtung der Forschungsförderung in Zukunft ebenso beschäftigen müssen wie mit der Frage, warum in Politik und Öffentlichkeit bestimmte Entwicklungen in Russland – spätestens seit der Krim-Annexion und dem Krieg im Donbas 2014 – nicht ausreichend wahrgenommen wurden. „Es gilt in Deutschland Lehren daraus zu ziehen, dass teils verkannt, teils ignoriert wurde, wie sehr sich in Putins Russland Regelbruch und Gewalt im Inneren und im Außenverhalten normalisiert haben“, stellte Schneckener fest. Gleichzeitig müsse die Friedens- und Konfliktforschung weiterhin Beiträge dazu leisten, wie Konzepte für Diplomatie, Gewaltprävention, Konfliktvermittlung und -regelung sowie Abrüstung und Rüstungskontrolle aussehen können, um künftig allen in Europa ein Leben in Frieden, Freiheit und Würde zu ermöglichen.

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