Wann führen Verschwörungstheorien zu Gewalt? Der Einfluss von Bedrohungserleben und Moralitätsvorstellungen
Projektleitung: Dr. Lotte Pummerer, Universität Bremen
Projektbearbeitung: Paula Wessel
Projekttyp: Pilotprojekt
Fördersumme: 50 Tsd. Euro
Laufzeit: 12 Monate
Wann führen Verschwörungstheorien zu Gewalt? Der Einfluss von Bedrohungserleben und Moralitätsvorstellungen
Projektleitung: Dr. Lotte Pummerer, Universität Bremen
Projektbearbeitung: Paula Wessel
Projekttyp: Pilotprojekt
Fördersumme: 50 Tsd. Euro
Laufzeit: 12 Monate
Zusammenfassung
Die rechtsextremen Attentäter in Christchurch und Buffalo hatten eins gemeinsam: Sie glaubten an die Verschwörungstheorie eines gezielten “großen Austauschs”. Ebenso stehen auch gewalttätige Angriffe auf Journalist:innen im Zuge der COVID-19 Proteste und die Ausschreitungen beim sogenannten „Marsch auf das Kapitol“ mit dem Glauben an Verschwörungstheorien in Verbindung.
Der Glaube an Verschwörungstheorien ist jedoch weiter verbreitet als die Akzeptanz (geschweige denn Ausübung) von Gewalt. Das Projekt untersucht deshalb, wann und warum der Glaube an Verschwörungstheorien zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft führt. Im Fokus stehen zwei zentrale Faktoren: das Bedrohungserleben und die individuellen Moralitätsvorstellungen. In systematisch verzahnten Studien soll zum einen das Gewaltpotential verschiedener Verschwörungstheorien festgestellt werden. Weiterhin wird untersucht, inwiefern das Bedrohungserleben und individuellen Moralitätsvorstellungen zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien beitragen.
Das Projekt wird mit einer Kombination aus korrelativen und experimentellen Studien unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus der Psychologie, Kommunikationswissenschaft und Philosophie durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts haben das Potenzial, präzisere Vorhersagen über gewaltbereite Gruppen zu ermöglichen und dadurch bessere Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Sie sollen sowohl in wissenschaftlichen Publikationen als auch über Social Media der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Abstract
The right-wing extremists responsible for the attacks in Christchurch and Buffalo had one thing in common: they believed in the conspiracy theory of a deliberate “great replacement.” Similarly, violent attacks on journalists during the COVID-19 protests and the riots at the so-called “March on the Capitol” are associated with belief in conspiracy theories.
However, the belief in conspiracy theories is more widespread than the acceptance (let alone practice) of violence. Therefore, this project investigates when and why the belief in conspiracy theories leads to an increased willingness to commit violence. The focus is on two key factors: perceived threat and individual moral attitudes. Systematically interconnected studies will first determine the violent potential of various conspiracy theories. Furthermore, the project will examine the extent to which perceived threat and individual moral attitudes contribute to an increased willingness to commit violence in connection with conspiracy theories.
The project will be conducted using a combination of correlational and experimental studies, incorporating insights from psychology, communication science, and philosophy. The project’s results have the potential to enable more precise predictions about violence in the context of conspiracy theories and, thus, develop better prevention measures. The findings will be made accessible to the public through both scientific publications and social media.