Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auch in Deutschland radikalisieren sich Positionen auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums sowie im Kontext religiösen Sektierertums. Um der Entwicklung zu einer „Gesellschaft der Extreme“ vorzubeugen und liberale Werte und Institutionen zu stärken, müssen die Mechanismen individueller und kollektiver Radikalisierung verstanden werden; neben der Verhinderung und Verfolgung von Straftaten müssen Anreize zum Ausstieg aus extremistischen Gruppen geboten werden. In diesem Zusammenhang nahm am 1. Juli 2017 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Gesellschaft Extrem. Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland“ seine Arbeit auf.
Das Projekt arbeitet systematisch vergleichend den Stand der Radikalisierungsforschung auf und schlägt Handlungsoptionen gegen Radikalisierung und zur Stärkung demokratischer Werte vor. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christopher Daase, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Dr. Julian Junk wird das HSFK-Team um Magdalena von Drachenfels, Marco Fey, Heribert Meiss, Philipp Offermann und Dr. Carmen Wunderlich das Projekt koordinieren und den Wissenstransfer leisten.
Das Projekt ist auf 18 Monate angelegt und erfolgt in Zusammenarbeit mit vier einschlägigen Forschungsinstituten und Partner*innen aus der Praxis, die zusammen mit einem Fachteam folgende Schwerpunktsetzungen vornehmen: Mit Radikalisierungsprozessen auf individueller Ebene beschäftigt sich das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld, das Berliner Institut für Empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität Berlin behandelt die Radikalisierung von Gruppen. Inwiefern sich gar Gesellschaften radikalisieren, untersucht das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (PRIF/HSFK), während sich das Violence Prevention Network den praktischen Herausforderungen von Deradikalisierung annimmt. Der Fokus des am King’s College in London ansässigen International Center for the Study of Radicalisation and Political Violence (ICSR) liegt auf Online-Radikalisierung und das Nationale Zentrum für Kriminalprävention (NZK) in Bonn befasst sich schließlich mit der Evaluation von Präventions- und Deradikalisierungsmaßnahmen.
Alle wesentlichen Ergebnisse werden in verschiedenen Online- und Offlineangeboten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in einer Abschlusskonferenz gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) präsentiert.
2020
Parlamentarischer Abend
Thema: Mit Extremisten streiten – Wie können Präventionsprogramme und Deradikalisierungsarbeit ausgestaltet werden?
29. Januar 2020
Programm
2018
Parlamentarischer Abend
Thema: Herausforderung Radikalisierung: Warum sind extreme politische Ansichten so attraktiv – und was können wir dagegen tun?
11.09.2018
Programm
Transfertagung
11. und 12. September 2018
Programm
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