Transferveranstaltungen im Rahmen des Projektes „Salafismus in Deutschland. Forschungsstand und Wissenstransfer“
Zum Abschluss des BMBF-geförderten Forschungsprojektes „Salafismus in Deutschland. Forschungsstand und Wissenstransfer“ fanden in Berlin zwei Transferveranstaltungen statt, die von der DSF und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a.M., gemeinsam gestaltet worden sind. Das Ziel des Parlamentarischen Abends und der Fachtagung bestand darin, die Ergebnisse des federführend von der HSFK koordinierten Projektes der Politik und Fachöffentlichkeit vorzustellen.
Parlamentarischer Abend
Der Parlamentarische Abend zum Thema „Salafistische Radikalisierung und politische Gewalt: Handlungsoptionen zum Umgang mit Salafismus in Deutschland“ am 13. April 2016 in Berlin fand unter der Schirmherrschaft von Stefan Müller, dem damaligen Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, statt. Im Anschluss an die Eröffnungsrede des Staatssekretärs, der zugleich auch Vorsitzender des Stiftungsrats der DSF ist, stellte Prof. Dr. Harald Müller, HSFK, das Projekt vor und würdigte die intensive Arbeit aller Projektbeteiligten. Mithilfe des eingebundenen Expert*innennetzwerkes aus unterschiedlichen wissenschafts- und Praxisfeldern sei es gelungen, die Ergebnisse in insgesamt sechs Forschungsberichten zusammenzufassen, die nun auch in gedruckter Form vorlägen.
Prof. Dr. Susanne Schröter von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Diplompsychologe Ahmad Mansour stellten in Impulsvorträgen die Erkenntnisse aus ihren Forschungsmodulen vor und leiteten daraus politische Handlungsoptionen zum Umgang mit dem Salafismus ab. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen hierbei auf den Rechtfertigungsnarrativen salafistischer Dschihadisten sowie auf den Möglichkeiten der Prävention und Deradikalisierung.
Die anschließende Diskussion wurde von Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Vorsitzender des Vorstands der DSF und Politikwissenschaftler an der Universität Osnabrück, moderiert. In der lebendigen Debatte wurden insbesondere die politischen Handlungsmöglichkeiten bei der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit erörtert.
Fachtagung
Am 14. April 2016 schloss sich dem Parlamentarischen Abend eine Fachtagung zum Thema „Salafismus und politische Gewalt: Ursachen, Dynamiken und Handlungskonzepte“ an, zu der Fachleute aus Parlament und Regierung, den Sicherheitsorganen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eingeladen waren. Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, eröffnete die Tagung und hob die große Bedeutung eines intensivierten Austausches zwischen Wissenschaft und Praxis hervor. Prof. Dr. Harald Müller, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, machte deutlich, dass das Projekt eine doppelte Zielsetzung erfüllt habe: Es sei nicht nur gelungen, die Expertise aus unterschiedlichen Forschungsfeldern zusammenzuführen, sondern auch einen Beitrag zu der Frage zu leisten, welcher Beratungsbedarf in Politik, Verwaltung und Gesellschaft besteht und wie geeignete Instrumente des Wissenstransfers weiterentwickelt werden können.
Im Rahmen der Tagung wurden die Ergebnisse aus den insgesamt sechs Forschungsmodulen zusammenfassend im Plenum vorgestellt und anschließend in Workshops vertiefend diskutiert.
Den Abschluss der Tagung bildete das von Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Vorsitzender des Vorstands der DSF, moderierte Podiumsgespräch zwischen Dr. Ehrhart Körting, Senator a.D. für Inneres in Berlin, Prof. Dr. Christopher Daase, HSFK, und Yassin Musharbash, DIE ZEIT, über die Verantwortung von Politik, Wissenschaft und Medien im Umgang mit dem Thema Salafismus und Dschihadismus.