Friedenskultur – Ein Schulfach? Möglichkeiten zur Kultivierung zum Frieden in der Schule
Projektleitung: Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Münster, 29.11.2024 bis 01.12.2024
Friedenskultur – Ein Schulfach? Möglichkeiten zur Kultivierung zum Frieden in der Schule
Projektleitung: Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Münster, 29.11.2024 bis 01.12.2024
Zusammenfassung
Die vielfältigen global wahrnehmbaren Krisen, die in Form von gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen wie ökologischen Herausforderungen in Erscheinung treten, tangieren das Gefühl von Stabilität nachhaltig. Der befürchtete Verlust eben dieser führt zu einem Verlangen nach mehr Sicherheit in der Bevölkerung. Sicherheit aber wird sich zulasten von Freiheit behaupten. Ein freiheitlich-demokratisches Zusammenleben unterliegt diesem Spannungsverhältnis und bewährt sich erneuernd aufgrund ebendessen. Es erfordert eine mühsam gepflegte kommunikative Verständigungsbasis, um Sicherheit zu generieren und zugleich Freiheit zuzulassen. Die Gleichzeitigkeiten von Konfliktsituationen gilt es auszuhalten, um sowohl Gemeinsamkeiten definieren als auch Vielfalt tolerieren zu können. Eine auf diesem Weg herbeizuführende „Kultur des Friedens“ definiert sich nicht nur über einen positiv verstandenen Friedensbegriff, sondern darüber hinaus auch über eine Streitkultur, in welcher die Befriedung von Konflikten selbst angelegt ist. Indem Frieden sich in einem dauerhaften Prozess gesellschaftlichen Miteinanders ereignet, ist er als eine internalisierte Grundhaltung zu verstehen, die in Handlungen zum Ausdruck bringt, was innerliche Verfasstheit und Überzeugung ist. Auf welche Weise positiv zum Frieden inspiriert und Friedensbildung nachhaltig kultiviert werden kann, ist Gegenstand der Tagung „Friedenskultur – ein Schulfach? Möglichkeiten zur Kultivierung zum Frieden in der Schule“. Im Sinne einer transformativen Bildung soll Schule als Ort für die Vermittlung einer Friedenskultur erschlossen werden, die in ihrem unbedingten Anspruch sowohl den Zusammenhalt der pluralen Gesellschaft als auch die inneren Entwicklungsprozesse im Denken und Handeln Einzelner in den Blick nimmt. Ein solch grundsätzlicher Ausgangspunkt der Betrachtung bedingt auch die multidisziplinäre Konzeption der Tagung. Dabei sollen an drei Tagen unterschiedliche Diskursfelder und Disziplinen in den Dialog miteinander gebracht werden. In den einzelnen Panels und Arbeitsgruppen werden sowohl religionstheologische als auch religionspädagogische Zugänge erschlossen. Insbesondere wird sich der Leerstelle einer islamisch-theologischen Perspektivierung angenommen. Indem der Frage nach dem Frieden im religiösen Denken des Islams nachgegangen wird, soll die Islamische Theologie zur Operationalisierung eines Friedensdenkens furchtbar gemacht werden. Die zugleich theoretische, wie auch praktische Ausrichtung der Tagung dient dazu die Erkenntnisse aus Theorie und Praxis in Hinblick auf konkrete Anknüpfungspunkte zur Umsetzung von Frieden als Schulfach zu erörtern. Die unmittelbare Vernetzung der unterschiedlichen Disziplinen soll in der Zusammenstellung der Tagungsergebnisse in einem Sammelband weiterhin dem Wissenstransfer dienen und so auch Impulse für die politische Bildung liefern.
Abstract
The various globally perceptible crises, which appear in terms of social, political, economic and ecological challenges, have a lasting impact on the feeling of stability. The feared loss of this very stability leads to a desire for more security among the population. Security, however, will assert itself at the expense of freedom. A free and democratic coexistence is subject to this tension and proves itself through renewal. It requires a carefully cultivated communicative basis of understanding in order to generate security and allow freedom at the same time. The simultaneity of conflict situations must be endured in order to be able to both define commonalities and tolerate diversity. A “culture of peace” that can be brought about in this way is defined not only by a positively understood concept of peace, but also by a culture of debate in which the pacification of conflicts is inherent. As peace takes place in a permanent process of social interaction, it is to be understood as an internalized basic attitude that expresses in actions what is inner constitution and conviction. The ways in which peace can be positively inspired and peace education can be sustainably cultivated are the subject of the conference “Peace culture – a school subject? Possibilities for cultivating peace at school”.
In the sense of transformative education, schools are to be opened up as a place for the communication of a culture of peace, which in its unconditional claim takes into account both the cohesion of a pluralistic society and the inner development processes in the thoughts and actions of individuals. Such a fundamental starting point also determines the multidisciplinary conception of the conference. Over three days, different fields of discourse and disciplines will be brought into dialog with one another.
In the individual panels and working groups, both religious-theological and religious-educational approaches will be explored. In particular, the blank space of an Islamic-theological perspective will be addressed. By exploring the question of peace in Islamic religious thought, Islamic theology is to be made useful for the operationalization of peace thinking. The theoretical as well as practical orientation of the conference serves to discuss the findings from theory and practice with regard to concrete starting points for the implementation of peace as a school subject. The direct networking of the different disciplines will continue to serve the transfer of knowledge in the collection of the conference results in an anthology and thus also provide impulses for political education.