Publikationen
Krause, Ulrike. 2021. Difficult Life in a Refugee Camp: Gender, Violence, and Coping in Uganda. Cambridge: Cambridge University Press.
Krause, Ulrike and Schmidt, Hannah (2018), ‘»Being beaten like a drum« Gefahren, Humanitarismus und Resilienz von Frauen in Flüchtlingssituationen’, GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2018 (2), 47–62.
Krause, Ulrike (2018), ‘Gewalterfahrungen von Geflüchteten’, State-of-Research Papier 03, Verbundprojekt ‚Flucht: Forschung und Transfer’ (Osnabrück: Institut für Migrationsforschung und InterkulturelleStudien (IMIS) der Universität Osnabrück / Bonn: Internationales Konversionszentrum Bonn (BICC)).
Krause, Ulrike (2018), ‘Geflüchtete vor Gewalt schützen’, Policy Brief 03, Verbundprojekt ‚Flucht: Forschung und Transfer’ (Osnabrück: Institut für Migrationsforschung und InterkulturelleStudien (IMIS) der Universität Osnabrück / Bonn: Internationales Konversionszentrum Bonn (BICC)).
Krause, Ulrike and Scherschel, Karin (2018), ‘Einleitung. Flucht – Asyl – Gender: Entwicklungen und Forschungsbedarfe’, GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2018 (2), 7–17.
Buckley-Zistel, Susanne and Ulrike Krause (2017), Gender, Violence, Refugees. New York: Berghahn-Books. Zur Publikation.
Krause, Ulrike (2017), ‘Konfliktbedingte Flucht und geschlechtsspezifische Auswirkungen’, in Thomas Kunz and Markus Ottersbach (eds.), Flucht und Asyl als Herausforderung und Chance der Sozialen Arbeit. 1. Sonderheft 2017 Migration und Soziale Arbeit (Weinheim: Juventa Verlag), 99-107.
Krause, Ulrike (2017), ‘Die Flüchtling – der Flüchtling als Frau. Genderreflexiver Zugang’, in Cinur Ghaderi and Thomas Eppenstein (eds.), Flüchtlinge: Multiperspektivische Zugänge (Wiesbaden: Springer), 79-93.,
Krause, Ulrike (2017), ‘Escaping Conflicts and Being Safe? Post-conflict Refugee Camps and the Continuum of Violence’, in Susanne Buckley-Zistel and Ulrike Krause (eds.), Gender, Violence, Refugees (New York, Oxford: Berghahn), 173-196.
Krause, Ulrike (2017), ‘Researching Forced Migration. Critical Reflections on Research Ethics during Fieldwork’, RSC Working Paper Series (No. 123; Oxford: RSC).
Krause, Ulrike (2016), ‘Hegemonie von Männern? Flüchtlingslager, Maskulinitäten und Gewalt in Uganda’, Soziale Probleme, 27 (1), 119-145.
Krause, Ulrike (2016), ‘Feldforschung, Gefahren und Schadensminimierung. Vorschlag für eine Do No Harm-Analyse zur Schadensminimierung’, FlüchtlingsforschungsBlog (http://fluechtlingsforschung.net/feldforschung-gefahren-und-schadensminimierung/).
Krause, Ulrike (2016), ‘Wie bewältigen Flüchtlinge die Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern? Ergebnisse aus einer empirischen Analyse zu kongolesischen Flüchtlingen in Uganda’, Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 5 (2), 189-220.
Krause, Ulrike (2016), ‘Konflikt-Flucht-Nexus: Globales Ausmaß, genderbezogene Auswirkungen und politische Relevanz’, S&F Sicherheit und Frieden, 34 (1), 46-51.
Hassel, Susanne and Krause, Ulrike (2016), ‘A Systems Approach to Child Protection: Does Theory Reflect Reality in Protracted Refugee Situations?’, in Marisa O. Ensor and Elzbieta Gozdziak (eds.), Children and Forced Migration: Durable Solutions during Transient Years (Cham: Palgrave Macmillan), 205-226.
Krause, Ulrike (2016), ‘Ethische Überlegungen zur Feldforschung. Impulse für die Untersuchung konfliktbedingter Flucht‘, CCS Working Paper Series, 20. Zur Publikation.
Krause, Ulrike (2015), ‘A Continuum of Violence? Linking Sexual and Gender-based Violence during Conflict, Flight and Encampment‘, Refugee Survey Quarterly, 24 (4), 1-19. Zur Publikation.
Krause, Ulrike (2015), ‘Friedenslogischer Flüchtlingsschutz. Impulse für eine Neuausrichtung des Flüchtlingsschutzes‘, CCS Policy Paper, No. 3, http://www.uni-marburg.de/konfliktforschung/publikationen/ccs_policy_papers/pp3.pdf
Krause, Ulrike (2015), ‘Zwischen Schutz und Scham? Flüchtlingslager, Gewalt und Geschlechterverhältnisse’, Peripherie: Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, 35 (138/139), 235-259. Zur Publikation.
Krause, Ulrike (2014), ‘Zwischen Historie und Aktualität: Kritische Betrachtung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (1951) mit Beachtung des Protokolls (1967)’, Zeitschrift für Menschenrechte, 8 (2), 102-124. Zur Publikation.
Krause, Ulrike; Schmidt, Elisabeth (2014), ‘Overview of Research Literature and Reports about Violence against and amongst Refugees with a Focus on Sexual and Gender-based Violence‘, Center for Conflict Studies, Philipps-Universität Marburg. Zur Publikation.
Buckley-Zistel, Susanne; Krause, Ulrike; Loeper, Lisa (2014), ‘Sexuelle und geschlechterbasierte Gewalt an Frauen in kriegsbedingten Flüchtlingslagern. Ein Literaturüberblick’, Peripherie: Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, 34 (133), 45-63. Zur Publikation.
Krause, Ulrike (2014), ‘Zwischen Historie und Aktualität: Kritische Betrachtung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (1951) mit Beachtung des Protokolls (1967)’,Zeitschrift für Menschenrechte 8 (2), S. 102-124. Zur Publikation.
Zusammenfassung
Problemstellung und forschungsleitende Fragen
Für viele Frauen bedeutet das Ende von kriegerischer Gewalt nicht auch das Ende von kriegsbedingter, sexueller Gewalt. Aktuelle Studien argumentieren, dass die Flucht vor Krieg und Repression in Flüchtlings- oder Binnenvertriebenenlager nur bedingt zum Schutz vor gewaltsamen Übergriffen führt, da sie dort nicht sicher vor (sexuellem) Missbrauch sind. Viele Flüchtlings- und Hilfsorganisationen erkennen die Vulnerabilität von Frauen und Mädchen als Zielscheibe von sexueller Gewalt und ergreifen Gegenmaßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Frauen. Nichtsdestotrotz werden Übergriffe vermehrt verzeichnet, weswegen die sexuelle und genderbasierte Gewalt eine besondere Herausforderung darstellt.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt Bedingungen, Formen und Ausmaße von sexueller Gewalt an Frauen im Kontext von kriegsbedingten Flüchtlingslagern. Wie wirkt sich der begrenzte soziale Raum der Flüchtlingslager auf die Geschlechterbeziehungen zwischen den Flüchtlingen aus? Welche Auswirkungen haben die Erfahrungen von Kriegsgewalt auf die Handlungen? Führt die Begrenztheit des Raums zu einem Anstieg der sexualisierten Gewalt an Frauen und wenn ja, wie? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Forschung und werden anhand einer Fallstudie in Uganda eruiert.
Relevanz für die Friedens- und Konfliktforschung und Originalität des Vorhabens
Das Forschungsprojekt betritt territoriales Neuland: kriegsbedingte Flüchtlingslager. Es fokussiert auf den Nexus zwischen Dislokation, Genderbeziehungen und sexualisierter Gewalt, um das Gewaltkontinuum in Postkonfliktkontexten oder am Rande von Kriegsschauplätzen zu analysieren. Dies beruht auf dem in der Wissenschaft vermehrt hervorgehobenen Argument, dass viele Frauen Gewalt im Kontext von gewaltsamen Konflikten anders erfahren, da diese häufig sowohl zeitlich als auch räumlich außerhalb von Kriegsschauplätzen stattfindet. Dichotomien wie vor vs. nach dem Waffenstillstand, öffentlicher Kriegsschauplatz vs. das eigene, private Zuhause, sowie feindliche Kombattanten vs. vertrauenswürdige Familienmitglieder lassen sich nur schwer aufrechterhalten. Ob und wie sich dies im kriegsbedingten Flüchtlingslager manifestiert, ist daher ein bedeutender Beitrag zur Ausdifferenzierung von Geschlechterperspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung.
Theoretisch-methodische Grundlegung des Vorhabens
Unser Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Flüchtlingslager begrenzte Räume sind, in denen Geschlechterbeziehungen neu verhandelt und definiert werden. Dies geschieht sowohl homosozial innerhalb der Kategorien Männer bzw. Frauen, als auch heterosozial zwischen den Kategorien Männern und Frauen. Basierend auf dem Ansatz der hegemonialen Männlichkeit von Raewyn Connell vermuten wir, dass das Leben in Flüchtlingslagern mit einer subjektiv empfundenen Abwertung von Maskulinität einhergeht und diese durch das Ausüben von Gewalt an Frauen im häuslichen, privaten Raum kompensiert wird. Ob dies der Fall ist, soll durch das Forschungsprojekt empirisch überprüft werden.
Zur breiten Erfassung von Daten verwendet das Projekt eines Methodenmix aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Ansätzen, der den besten Einblick in Mikro- und Mesoebenen verspricht. Die Feldforschung basiert daher auf einer Komposition aus teilnehmender Beobachtung, problemorientierten und ethnographischen Interviews, ero-epischen Dialogen sowie Gruppendiskussionen. Die Triangulation verschiedener Methoden dient neben der Validierung der Ergebnisse auch dem Erhalten zusätzlicher Erkenntnisse.
Geplante Umsetzungsschritte
Das Forschungsprojekt ist in drei Phasen gegliedert:
1. Zunächst werden vorhandene Primär- und Sekundärquellen zum Leben in Flüchtlingslagern und deren Wirkung auf soziale Beziehungen ausgewertet. Dies dient zur Weiterentwicklung der Forschungsfragen und detaillierten Konzeptionalisierung der Feldforschungsphase.
2. Die Feldforschung im Flüchtlingslager wird mit dem Methodenmix umgesetzt. Neben der teilnehmenden Beobachtung werden Interviews mit lokalen und internationalen Organisationen und Institutionen sowie ero-epische Dialoge und Gruppendiskussionen mit Flüchtlingen durchgeführt. Mögliche weitere Methoden werden eruiert.
3. Aufbauend auf den erhobenen Daten findet ein Transfer sowie die Analyse und Auswertung der Daten statt.
Erwartete Ergebnisse und Praxisrelevanz
Das Forschungsprojekt erhebt sowohl grundlegende Daten zu Gewalt an Frauen in Flüchtlingslagern sowie zu deren Ursachen und Bedingungen. Dabei wird erwartet, dass Erkenntnisse über soziale Verhältnisse in Lagern, die Konstruktion von (Geschlechter)Identitäten sowie Ursachen für die geschlechterbasierte Gewalt gewonnen werden. Durch diese Ergebnisse und Erkenntnisse können praxisrelevante Rückschlüsse, wie Gewalt an Frauen in Zukunft reduziert werden kann, gezogen werden.