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Nachbericht ABI Freiburg
Zusammenfassung
Konflikte führen nicht nur zur Flucht und Vertreibung, sondern zusätzlich trägt die Art und Weise wie Geflüchtete in den Gastgeber-Gemeinden untergebracht sind und auf lange Sicht integriert werden Konfliktpotential in sich. Was aus einer europäischen Perspektive als „Flüchtlings-Krise“ bezeichnet wird, ist ein bekanntes Phänomen im globalen Süden. Erfahrungen mit der Unterbringung von geflüchteten und vertriebenen Personen werden, weit entfernt von Europa, schon seit Jahrzehnten gesammelt. Obwohl die Situation in jedem Land unterschiedlich ist und Strategien für Geflüchtete und Migranten eine hohe Diversität aufzeigen, sind einige der Herausforderungen in den Gastgeber Gemeinden ähnlich, unabhängig davon, wo sie sich auf der Welt befinden.
Leider werden das Wissen und die Forschung über die Strategien und das Handeln für Geflüchtete im globalen Süden noch immer von dem Fokus auf den globalen Norden überschattet. Dies ist trotz des Umstandes, dass die zukünftige Planung und Implementierung von Strategien für Geflüchtete im Westen von diesen oft innovativen, umfassenden Erfahrungen und Lernprozessen aus anderen Regionen profitieren könnte. Tatsächlich können weniger staatliche Regulierungen und Regeln fruchtbaren Boden für Innovationen und Kreativität bieten. Der Fokus der Konferenz liegt auf Forschungsergebnissen in Bezug auf innovative, optimale Vorgehensweisen aus der ganzen Welt für die Unterbringung und Integration von Geflüchteten und Vertriebenen.
Beide Konferenztage bestehen aus einer Diskussion zu einem der Themen („housing“ beziehungsweise „integrating refugees“), welche zwei Keynotes zur jeweiligen Thematik und bis zu zwei Panels mit akademischen Papers beinhalten. Für die Umsetzung der Erfahrung akademischer Forschung in praxis-relevante Strategien für Teilnehmende aus der Praxis, wird es eine Breakoutsession geben, welche sich mit den mehreren Thematiken in Bezug auf ihre praktische Relevanz auseinandersetzt. Des Weiteren wird es eine Möglichkeit für Teilnehmende aus der Praxis geben, ihre Arbeit anhand eines Posters und in einem kürzeren Panel zu skizzieren. Eine finale Abschlussrunde mit akademischen ExpertInnen und Fachleuten wird die Resultate der Konferenz zusammentragen.
Mehrere Aspekte der Konferenz sind innovativ: zum einen bietet sie eine Plattform, um Lehren aus dem Global Süden für den Globalen Norden zu veranschaulichen, und zum anderen wird ein einmaliger Fokus auf praktische und originelle Erfahrung der Unterbringung und Integration von Geflüchteten und Vertriebenen gelegt. Daher wird ein wiederkehrendes Thema der Konferenz sein, inwiefern die globalen Erfahrungen in einem nationalen, regionalen und lokalen Kontext in den globalen Norden und vor allem nach Deutschland transferiert, adaptiert und implementiert werden können.
Zu guter Letzt erwarten wir, dass wir ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Themen im Bereich der Geflüchteten- und Migrations- Forschung (Unterbringung, Kultur, Partizipation, psycho- soziale Situation, Geschlecht, etc.) darstellen können, sowie die Relevanz, die dies für friedvollere Beziehungen zwischen Gastgeber- und Geflüchteten- Gemeinden hat.
Abstract
Conflicts do not only lead to refugee flows and displacement, but the way such refugees are housed and in the long-term integrated in the host communities is rife with conflict potential. What is called a “refugee crisis” from a European perspective is a well-known phenomenon in the Global South. Far from Europe, experiences on housing and integrating refugees and displaced persons have been collected for decades. Though the situation in each country is specific and policies towards refugees and migrants show an enormous variety, some of the challenges that hosting communities face are similar, irrespective of where on the globe there are. Unfortunately, knowledge and research about refugee and migrant policies and practices in the Global South is still overshadowed by attention to the Global North. This is despite the fact that the future planning and implementation of refugee policies in the West could benefit from the ample, often innovative experiences and learning processes made elsewhere. In fact, fewer governmental rules and regulations as well as a lack of resources can be a breeding ground for innovation and creativity. The focus of this conference is on research results regarding innovative best practices from around the globe for the housing and integration of refugees and displaced persons.
The conference will take place over two days and will provide a mixture of keynote lectures on the topics of housing and integrating refugees as well as three panels with scholars from all over the world. In order to allow for the experiences of academic research to be translated into practice-relevant policy there will be a break-out session on four topics, namely Research Ethics in Forced Migration Research; Innovation in Dealing with Displaced persons, Psychosocial Dimensions of Integrating Refugees and Lessons from the Global South. Moreover, space will be given to practitioners working with refugees to present their work in a poster exhibition and one shorter panel. A final roundtable with academic experts and key practitioners will draw together the findings of the conference.
The conference is innovative in two regards; firstly by repositioning common geopolitical assumptions and drawing on lessons from the Global South for the Global North and secondly by focusing on practical and original solutions for when it comes to housing and integrating refugees. The conference seeks to bring these examples together in order to highlight the enormous potential innovative approaches provide for more peaceful relationships in host countries. Therefore, one recurring theme of the conference will be to what extent global experiences can be transferred, adapted and implemented at a national, regional and local context in the Global North and in Germany particular.
Finally, we expect to be able to portray a better understanding of the complex interdependencies of different topics in the field of refugee and migrant research (housing, culture, participation, psychosocial situation, gender, etc.), and the relevance this holds for more peaceful relations between host and refugee communities.