Micro-Level Consequences of Group Violence (MLCGV)
Forschungseinrichtung: Universität Konstanz
Projektleitung: Prof. Dr. Gerald Schneider
Laufzeit: Mai 2012 – Oktober 2012
Forschungseinrichtung: Universität Konstanz
Projektleitung: Prof. Dr. Gerald Schneider
Laufzeit: Mai 2012 – Oktober 2012
Schneider Gerald; Bussmann, Margit (2013): Accounting for the dynamics of one-sided violence: Introducing KOSVED. In: Journal of Peace Research 50(5), 635-644. Zur Publikation.
Das Mikro-Ebenen-Konsequenzen gruppenbasierter Gewalt (englisch: Micro-Level Consequences of Group Violence [MLCGV]) Projekt untersucht für eine Auswahl von Ländern wie verschiedene Formen gruppenbasierter Gewalt, Gesellschaften, politische Institutionen und Konfliktmanagementstrukturen auf der Individual-, Haushalts- und Gruppenebene verändern. Der Forschungsschwerpunkt liegt so auf der Disaggregation in drei Dimensionen, nämlich Gewalt an sich, deren direkte Auswirkung sowie ex ante und ex post Reaktionen der Agenten und Institutionen. Diese Aspekte werden mit Hilfe von Längsschnitt- und Zeitreihendaten komparativ untersucht, um so zu analysieren, wie sich Konfliktkonsequenzen über Raum und Zeit entwickeln.
Die Gruppe, bestehend aus ForscherInnen von fünf Forschungsinstitutionen (Humboldt Uni; GIGA Hamburg; Uni Greifswald; Uni Konstanz; Uni Mannheim), wird sich gemeinsamer Datensätzen (Haushalts-Panels und Ereignisdaten) bedienen, um folgende, ineinandergreifende Fragen zu beantworten:
Wie sich gruppenbasierte Gewalt manifestiert, wie Individuen und Gruppen sie wahrnehmen und wie diese Erfahrungen weitergegeben werden;
Wie diese Gewalt menschliches Verhalten, Wohlergehen und soziale sowie politische Integration formt;
Soziale sowie politische Cleavages verändert und sozio-ökonomische Ungleichheit in Gruppen beeinflusst;
Sub-staatliche politische Institutionen und Konfliktresolutionsmechanismen beeinflusst.
Das MLCGV-Projekt wird erheblich zur wachsenden Literatur über die Mikrofundierung gewaltsamer Konflikte beitragen. Des Weiteren wird im Rahmen des Projekts ein ausführlicher Antrag zur Unterstützung einer Forschergruppe an die DFG vorbereitet. Diese Forschergruppe bringt die wegweisenden Befürworter der Mikrofundierungsbewegung zusammen. Dies zielt darauf ab einerseits die Forschung zu Konfliktauslösern mit Hilfe von räumlich oder zeitlich disaggregierten Informationen und andererseits die Forschung zu Konfliktkonsequenzen aus einer breiten sozio-ökonomischen Sicht zu verbinden. Denn diese Integration fehlt bisher.
Das Hauptziel der MLCGV Forschungsgruppe ist es, das wissenschaftliche Verständnis über die Mikro-Ebenen-Konsequenzen verschiedener Formen gruppenbasierter Gewalt voranzubringen. Die Initiative wird die existierende Forschungskooperation der MLCGV-PartnerInnen und die internationale Position der deutschen Konfliktforschung stärken. Durch die Verbindung der verschiedenen PartnerInnen und ihrer verschiedenen fachlichen Hintergründe (Politikwissenschaft sowie Ökonomie) können die MLCGV-Mitglieder – mit Hilfe der gegenseitigen Expertisen – die Dynamiken von Gewalt und deren Konsequenzen nachvollziehen.