Power-sharing and changing power relations: The long-term effects of inclusive peace settlements on peacefulness
Hamburg, 06.-07. Juni 2014
Projektleiter: PD Dr. Andreas Mehler, GIGA Institut für Afrika-Studien
Fördersumme: 12 Tsd. Euro
Hamburg, 06.-07. Juni 2014
Projektleiter: PD Dr. Andreas Mehler, GIGA Institut für Afrika-Studien
Fördersumme: 12 Tsd. Euro
Das Thema Power-sharing in Nachkriegsstaaten hat über das letzte Jahrzehnt erhebliche akademische Aufmerksamkeit generiert, dennoch können nicht alle wesentlichen Dimensionen eines komplexen Vorgangs als gut beleuchtet gelten. Der Großteil der Forschung konzentriert sich auf die „Friedenswirkung“ von Power-sharing bzw. seine Auswirkungen auf erneuten Kriegsausbruch. Dies ist zweifellos eine zentrale Frage, aber nicht die einzige, die Untersuchung verdient.
Wenige Forscher würden bestreiten, dass Power-sharing sowohl positive, als auch negative Effekte hat, davon viele unintendierte. Power-sharing kann beispielsweise einen auf Eliten fokussierten Politikstil befördern, es kann auch Anreize für neue Akteure schaffen, die Waffen zu ergreifen, oder es kann dazu führen, dass die Wunden eines Gewaltkonflikts nicht geheilt werden können, weil die Täter im Zuge eines Elitepakts Machtpositionen und Einfluss im Regierungshandeln bekommen. Umgekehrt kann Power-sharing aber auch neue Identitäten schaffen oder auch die Spielräume von einigen Akteursgruppen in unerwarteter Weise erweitern.
Diese Konferenz und der aus ihr entstehende Sammelband wollen über den dominierenden Zugang zu Machtteilung hinausgehen, indem sie die Bedeutung solcher Arrangements für Machtbeziehungen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Die bestehende Literatur zum Thema vernachlässigt das Potenzial von Machtteilung zur Transformation von Gesellschaften in vielfacher Weise, die dann wiederum wichtig ist für die Frage des Wiederausbruchs von Gewalt, aber auch für demokratische Transition und andere wichtige Aspekte des politischen Lebens.
Power-sharing in post-war countries has received a fair share of scholarly attention over the last decade, but not all dimensions of this complex operation have been well elucidated. A lot of scholarship focuses on the question of whether power-sharing is able to avoid war recurrence and can achieve “peace”. Although this is an important question, it is not the only one deserving analysis.
What few scholars would contest is that power-sharing has both positive and negative effects, many of which are likely to have been unintended by the architects of these measures. Power-sharing could, for example, strengthen an elitist approach to politics; it could create incentives for new actors to take up arms; or it might prove an impediment to the process of healing the wounds of violent conflict as the perpetrators of atrocities gain positions of power and influence over government affairs. Alternately, power sharing might lead to the creation of new identities or enhance the capacities of some groups of actors in unexpected ways.
The conference and the resulting edited volume want to go beyond the existing dominant approach to post-conflict power-sharing by studying the impact of such arrangements on power-relations. The literature often neglects the potential of power-sharing to transform the country in various ways that could be important for war recurrence, the transition to democracy, or other important aspects of political life.