War and Peace in Ukraine: Reflecting, Studying and Engaging across Disciplines
Projektleitung:Prof. Dr. Kornelia Konczal, Universität Bielefeld
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 6 Tsd. Euro
Veranstaltung: Bielefeld, 12. – 13. Oktober 2023
War and Peace in Ukraine: Reflecting, Studying and Engaging across Disciplines
Projektleitung:Prof. Dr. Kornelia Konczal, Universität Bielefeld
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 6 Tsd. Euro
Veranstaltung: Bielefeld, 12. – 13. Oktober 2023
Publikationen
Bericht über die Tagung auf der Homepage der Gerda-Henkel-Stiftung: Link.
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges Russlands gegen die Ukraine reagiert das Symposium zum einen auf die laufende Debatte über die Vernachlässigung der Ukraine als Untersuchungsgegenstand in den deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften und zum anderen auf erhebliche Überschneidungen zwischen zwei interdisziplinären Fachgebieten, die in den letzten dreißig Jahren wenig miteinander zu tun hatten: der Friedens- und Konfliktforschung sowie der Osteuropaforschung.
Das Symposium will die Chancen und Grenzen des interdisziplinären und internationalen Networkings erproben. Indem die Veranstaltung knapp 30 vorwiegend deutsche und ukrainische Wissenschaftler:innen (und Journalist:innen) zusammenbringt verfolgt es drei Ziele: 1) den Stand und Perspektiven des interdisziplinären Dialogs zwischen den Osteuropastudien (und insbesondere den Ukrainestudien) einerseits und der Friedens- und Konfliktforschung andererseits zu reflektieren; 2) über die Rolle der Expert:innen in den öffentlichen Debatten über den Krieg in der Ukraine zu diskutieren; 3) die bereits bestehenden deutsch-ukrainischen Kontakte zu vertiefen und die Knüpfung neuer Kontakte zu ermöglichen.
Unter den Teilnehmer:Innen des Symposiums gibt es Vertrer:innen verschiedener Disziplinen, die in der Osteuropaforschung und in der Friedens- und Konfliktforschung tätig sind. Die Veranstaltung wird mit zwei Vorträgen eröffnet, in denen Perspektiven aus beiden Feldern zur Sprache kommen. Der interdisziplinäre und internationale Dialog wird in vier thematischen Panels erprobt, die aus jeweils vier Panelist:innen bestehen (s. die Leitfragen im Programm unten). Im Fokus des ersten Panels steht das Verhältnis zwischen der Friedens- und Konfliktforschung einerseits und der Osteuropaforschung andererseits. Das zweite Panel fokussiert die Rolle der Ukraine in der europäischen Geschichte und Gegenwart. Im dritten Panel wird die Rolle des Expertentums in den öffentlichen Debatten über den Krieg in der Ukraine reflektiert. Das letzte Panel widmet sich den verschiedenen Perspektiven auf den Wiederaufbau kriegszerstörter Gesellschaften. Auf jeweils 10-minütige Inputs der Panelist:innen folgen Diskussionen – auf dem Podium und mit dem interessierten Publikum.
Abstract
Russia’s ongoing war against Ukraine has created a substantial overlap between two interdisciplinary fields of expertise that have had little in common for the last thirty years: peace and conflict studies and East European studies in general and Ukrainian studies in particular. Experts from both areas are contributing substantially to the public debates, and both fields have been reshaped by Ukrainian refugee scholars who were forced to leave their country. While the effects of these shifts on research are difficult to ascertain, they have had immediate effects on university teaching and the public sphere. The number of scholarly seminars and public events dealing with the Ukrainian past and present has grown exponentially. The question, now, is how the new status of Ukraine as an object of professional and public interest can and should change not only peace and conflict studies on the one hand and East European studies on the other but also the relationship between them.
By focusing on the case of Germany, this symposium will critically examine the recent developments in and between peace and conflict studies and East European studies, including different disciplinary approaches, old and new controversies, fruitful encounters and missed opportunities. First, we want to discuss with German and Ukrainian scholars how the professional interest in Ukraine has changed in and between their fields of expertise. Second, we want to draw lessons from the ways in which experts’ voices have co-created German public debates about Ukrainian affairs and which challenges they face when attempting to bring scholarly expertise to highly political debates. Third, by bringing together scholars from Ukraine and German-speaking countries, this event hopes to intensify the existing and create new intellectual ties – both individual and institutional.