Zusammenfassung
Das Transferprojekt dient dazu, eine attraktive Präsentation des HSFK-Datensatzes zu humanitären militärischen Interventionen zu erstellen. Eine Website mit interaktiver Weltkarte soll alle detaillierten Angaben zu den einzelnen Interventionen wie auch den tabellarischen Datensatz zugänglich machen und so die breite Verwendung des Datensatzes in Forschung und Lehre fördern. Auch erhöht sie die Sichtbarkeit der zusammengestellten Daten für Akteure aus Politik, Medien und Erwachsenenbildung.
Humanitäre militärische Interventionen zählen seit den 1990er Jahren zu den zentralen Kontroversen der Friedenspolitik. Dennoch mangelt es sowohl an Studien, die eine große Zahl von Fällen betrachten, als auch an fallübergreifenden Arbeiten zu den Effekten solcher Interventionen. Diese Lücke ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass bisher keine systematisierten Daten zu humanitären militärischen Interventionen vorlagen. Mit einer von der Deutschen Stiftung Friedensforschung finanzierten Pilotstudie konnten wir diese Lücke schließen und einen Datensatz erstellen, der mit rund 100 Variablen die 40 humanitären militärischen Interventionen dokumentiert, die zwischen 1947 und 2014 begonnen haben. Mit Mitteln der HSFK werden wir den Datensatz er-gänzen und aktuell halten.
Aufgrund ihrer Transparenz und Anpassungsfähigkeit eröffnet unsere Datensammlung zahl-reiche Optionen für originelle und relevante Forschung, von denen wir selbst nur einige umsetzen können. Um eine breite Verwendung in Forschung und Lehre und eine gute Sichtbarkeit auch außerhalb der akademischen Öffentlichkeit zu fördern, möchten wir den Datensatz benutzerfreundlich und ansprechend präsentieren.
Kernstück der einzurichtenden Internetpräsenz ist eine Weltkarte, die die Zielländer humanitärer militärischer Interventionen farblich hervorhebt. Nach einem Mausklick auf ein solches Land erscheint unter dem vergrößerten Kartenausschnitt die entsprechende Fallbeschreibung, die einen Überblick über die Intervention gibt und sämtliche Kodierentscheidungen unter Verweis auf Quellen dokumentiert. Die Internetseite ermöglicht zudem Zugriff auf aktuelle und ältere Versionen des tabellarischen Datensatzes und der Kodieranleitung sowie die direkte Kontaktaufnahme mit den Antragstellern, um Fragen zu stellen oder Rückmeldung zu geben. Die Website wird so gestaltet, dass die Antragsteller sie auf Dauer ohne Hilfe von Dritten pflegen können. Der tabellarische Datensatz, die Fallbeschreibungen und die Kodieranleitung sind in englischer Sprache verfasst.
Zugriff Weltkarte: http://www.humanitarian-military-interventions.com/