New Age, New Thinking: Challenges of the Third Nuclear Age
Projektleiterin: Dr. Carmen Wunderlich, Institut für Politikwissenschaft, Universität Duisburg-Essen und Elisabeth I-Mi Suh, ISYPugwash
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Duisburg/Essen, 31.10. bis 02.11.2022
New Age, New Thinking: Challenges of the Third Nuclear Age
Projektleiterin: Dr. Carmen Wunderlich, Institut für Politikwissenschaft, Universität Duisburg-Essen und Elisabeth I-Mi Suh, ISYPugwash
Projekttyp: Vernetzungsprojekt (Förderbereich 2: Vernetzung und Wissenstransfer)
Fördersumme: 10 Tsd. Euro
Veranstaltung: Duisburg/Essen, 31.10. bis 02.11.2022
Publikationen
- Suh, Elisabeth und Carmen Wunderlich. 2023. Herausforderungen eines dritten Nuklearzeitalters – Fachtagung der Universität Duisburg-Essen und International Students/Young Pugwash, Berlin, 31. Oktober – 2. November 2022. In: Wissenschaft & Frieden 2023/1 Jenseits der Eskalation, 61f. Link.
- Rautenbach, Peter. 2023. Keeping humans in the loop is not enough to make AI safe for nuclear weapons. In: Bulletin of the Atomic Scientists. Link. [Bericht eines Teilnehmenden]
Zusammenfassung
Nuklearwaffen wird in den internationalen Beziehungen nach wie vor eine hervorgehobene Rolle zugeschrieben. Im 21. Jahrhundert hat sich allerdings der Kontext erheblich verändert: Das sog. “Dritte Nuklearzeitalter” ist gekennzeichnet durch Multipolarität und ein komplexes Geflecht an Beziehungen zwischen einer Vielzahl an Akteuren, geopolitischen Spannungen sowie technologischen Fortschritten. All dies stellt etablierte Instrumente der nuklearen Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung vor einige Herausforderungen. Das einzige verbliebene bilaterale Abkommen über nukleare Rüstungskontrolle (New START) und der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) stehen unter Druck; der Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) wird von einigen als Ausdruck wachsender Fragmentierung oder als Ausdruck alternativer Zugänge zu nuklearer Abschreckung gesehen. Gleichzeitig illustrieren die nuklearen Drohungen Russlands im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine die Risiken, die von Atomwaffen ausgehen, in eklatanter Weise.
Die internationale Tagung „New Age, New Thinking: Challenges of a Third Nuclear Age“, die vom 31. Oktober bis 2. November in Berlin stattfindet, möchte dieser gewachsenen Komplexität Rechnung tragen und neue Ansätze für nukleare Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung ergründen. Organisiert wird die Tagung von International Students/Young Pugwash (ISYP) und Dr. Carmen Wunderlich (Universität Duisburg-Essen). Dabei soll es sowohl darum gehen, Herausforderungen aufzuzeigen, die mit dem dritten Nuklearzeitalter verbunden sind als auch Ansätze zu ihrer Bewältigung zu diskutieren. Im Mittelpunkt gegenwärtiger (wissenschaftlicher) Debatten stehen Bemühungen, die existierende Rüstungskontrollarchitektur aufrechtzuerhalten und die Risiken eines Nuklearwaffeneinsatzes zu reduzieren. Zunehmende Aufmerksamkeit erfahren dabei vor allem sog. „emerging technologies“ und ihr Einfluss auf die Komplexität nuklearer Ordnungsbildung. Die internationale Tagung möchte ebenfalls zu dieser Debatte beitragen, indem sie Wissenschaftler:innen verschiedener Karrierestufen aus unterschiedlichen disziplinären und nationalen Kontexten zusammenbringt. Das Ziel ist es, neue Denkansätze zu schaffen und den Wissenstransfer über Generationen, Disziplinen und Wissenschaftscommunities hinweg zu fördern. Insbesondere Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase sollen dabei als „Leaders of Tomorrow“ in den Fokus rücken.
Inhaltlich adressiert die Tagung zwei grundlegende Fragen: (1) Was sind die Herausforderungen des dritten Nuklearzeitalters? (2) Welche Ansätze gibt es, um mit diesen Herausforderungen kurz- und langfristig umzugehen? Vorträge von Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase stehen im Mittelpunkt der ersten beiden Konferenztage (31. Oktober bis 1. November 2022); Podiumsdiskussionen mit hochrangigen (erfahreneren) Wissenschaftler:innen und Gruppenaktivitäten, die von Forschenden des Projekts „The Third Nuclear Age“ angeleitet werden, sollen eine kritische Reflexion anstoßen und einen vertieften Austausch ermöglichen. Am dritten Konferenztag (2. November 2022) besteht für die Vortragenden die Möglichkeit, an einem Schreibworkshop unter der Leitung des Chefredakteurs des Bulletin of the Atomic Scientists teilzunehmen, um ihre Beiträge für eine mögliche Veröffentlichung zu überarbeiten. Abschließend haben sie die Gelegenheit, an einem abschließenden Roundtable-Gespräch der International Students/Young Pugwash teilzunehmen. Neben der Deutschen Stiftung Friedensforschung wird die Tagung von weiteren Partner-Organisationen in Berlin unterstützt.
Abstract
Nuclear weapons remain salient in international relations, but contexts in the 21st century differ vastly from previous decades. In this “Third Nuclear Age”, multipolarity and complex webs of adversarial relations as well as advances and convergence of technologies produce unprecedented complexities for nuclear arms control, disarmament and non-proliferation. Regulative approaches struggle to address these geopolitical and technological developments: The only remaining bilateral nuclear arms control agreement (New START) and the Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons (NPT) are under strain; the Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons (TPNW) illustrates growing frustration (and fragmentation) concerning the state of play. Russia’s nuclear threats over the course of its war of aggression in Ukraine blatantly illustrate the risks of nuclear war.
To address complexity and to substantiate new approaches for nuclear arms control, disarmament and non-proliferation, the international conference “New Age, New Thinking: Challenges of a Third Nuclear Age”, taking place in Berlin from October 31 to November 2, seeks to pinpoint these challenges and discuss approaches to addressing and overcoming them. The conference is organized by International Students/Young Pugwash (ISYP) and Dr. Carmen Wunderlich (University of Duisburg-Essen).
Recent scholarship focused on efforts to sustain existing regulative accords and reduce risks of nuclear war. Increasing attention is paid to the technological drivers of complexity, interconnectedness across operational domains and regulative measures for discrete technologies. The Third Nuclear Age conference plans to contribute to these discussions by convening early to mid-career and senior scholars with diverse disciplinary and national backgrounds. It aims to facilitate new thinking and knowledge transfers across generations, disciplines and communities. It intends to elevate emerging voices as “Leaders of Tomorrow”.
The Third Nuclear Age conference seeks to answers two fundamental questions: (1) What are the challenges of this Third Nuclear Age? (2) What are approaches to deal with these challenges in the short and long term? Presentations by early career individuals form the centerpiece of the first two conference days (31 October-1 November 2022); panel discussions with senior scholars and group activities led by researchers of the Third Nuclear Age project facilitate critical reflection and in-depth exchange. Presenters are invited to stay for a third conference day (2 November 2022) to participate in a writing workshop led by the Bulletin of the Atomic Scientists’ editor-in-chief as well as concluding roundtable discussions. In addition to the German Foundation for Peace Research, the conference is supported by other partner organizations in Berlin.